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Medien: Die ARD setzt auf Josef Stalin,

Worauf wir uns 2003 bei den Öffentlich-Rechtlichen freuen: 17. Juni, Willy Brandt, Breloers Speer.

Egal, wie sich die Welt 2003 auch drehen mag, eines werden wir ganz bestimmt – fernsehen. Anders als 2002 werden die Sender sich nicht auf SportHöhepunkte wie die Olympischen Spiele oder die Fußball-Weltmeisterschaft verlassen können. Das Fernsehen muss zeigen, was das Fernsehen kann. Und das ist doch einiges.

Dokus und Doku-Dramen

Zeitgeschichte und deutsche Geschichte werden auch weiterhin ihr großes Publikum finden. Vielversprechend klingt der ARD-Zweiteiler „Im Schatten der Macht“ (Herbst 2003) von Oliver Storz. Das Doku-Drama rekonstruiert Umstände und Verlauf der „Guillaume-Affäre“. Michael Mendl spielt Willy Brandt. Zum 50. Jahrestag des Arbeiteraufstandes in der DDR zeigt das Erste neben der Doku „Aufstand im Zwielicht – der 17. Juni“ auch zwei Fernsehfilme, die die Ereignisse von damals anhand von Einzelschicksalen erzählen – einmal aus ostdeutscher, einmal aus westdeutscher Perspektive. „Der Aufstand“ ist auch Thema beim ZDF.

„Heimat“, süße Heimat – 2003 soll es neue Folgen von Edgar Reitz geben. Aber wie auch für das Doku-Drama „Speer in Spandau“ von Heinrich Breloer („Die Manns“) gibt es noch keine Sendetermine.

Josef Stalin ist das zweite große Geschichtsthema in 2003. 50 Jahre nach seinem Tod haben sowjetische Stellen erstmals Einblicke in bislang verschlossene Privatarchive gewährt. „Der große Diktator - zum 50. Todestag von J.W. Stalin“ nennt die ARD ihr Psychogramm des sowjetischen Diktators, das ZDF widmet ihm sogar eine ganze Trilogie.

„Das Wunder von Lengede“: Das zweiteilige TV-Drama erzählt vom Unglück in einer niedersächsischen Eisenerzgrube. 1963 hielt Deutschland für 14 Tage lang den Atem an, dann waren die eingeschlossenen Bergleute gerettet. Sat 1 hat sich nun der dramatischen Ereignisse angenommen.

Filme

Gerade die Privatsender haben sich in Hollywood wieder mit einigen „Blockbustern“ eingedeckt. RTL will gleich an Neujahr mit Leonardo DiCaprio punkten, der sich in dem Film „The Beach“ einer Gruppe Aussteiger anschließt. Im Heimkino von ProSieben brilliert Kevin Spacey in „American Beauty“, zudem laufen hervorragende Literatur-Verfilmungen, so „Der talentierte Mister Ripley“ von Patricia Highsmith oder John Irvings „Gottes Werk und Teufels Beitrag“. Tom Cruise versucht sich an „Mission Impossible“. Dazu kommt noch Steven Spielbergs Serie „Taken“, die sich mit Entführungen durch Außerirdische beschäftigt.

RTL kann gerade noch dagegen halten und schickt mehrere Oscar-prämierte Hollywoodfilme ins Quotenrennen. In „Erin Brockovich“ spielt Julia Roberts eine engagierte Umweltschützerin. Russell Crowe zeigt es den Römern in dem 107 Millionen Dollar teuren Sandalenfilm „Gladiator“, den RTL wahrscheinlich zu Ostern zeigt.

Für „nur“ 6,5 Millionen Euro hat sich das ZDF in die europäische Großproduktion „Napoleon“ (6., 8., 11., und 13.1., ZDF) eingekauft. Isabella Rossellini, Gérard Depardieu, John Malkovich, Heino Frech, Christian Clavier plus 20 000 Statisten, 3000 Pferde, originalgetreue Requisiten und Kostüme – das Historienspektakel hat das Zeug zum Straßenfeger. Ohne bunte Kostüme spielt Götz George in der ARD-Produktion „Mein Vater“ (8.1.) einen Alzheimer-Kranken, der die Familie seines Sohnes (Klaus J. Behrendt) strapaziert.

Vom Strand direkt hinter Gitter kommt Veronica Ferres in dem Sat-1-Thriller „Für immer verloren“. Weil der Zoll zwei Kilo Herion in ihrem Gepäck findet, landet die Deutsche in einem türkischen Gefängnis. Klingt spannend.

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