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Medien: Die drei ??? und das Erbe der Sabine C.

Bei der Nachfolgeregelung für Sabine Christiansen hat sich die ARD erkennbar vom eigenen „Grand Prix Vorentscheid 2007“ inspirieren lassen. Bei der Vorauswahl für den „Eurovision Song Contest“ müssen drei Kandidaten antreten, dann wird der Sieger/die Siegerin ermittelt.

Bei der Nachfolgeregelung für Sabine Christiansen hat sich die ARD erkennbar vom eigenen „Grand Prix Vorentscheid 2007“ inspirieren lassen. Bei der Vorauswahl für den „Eurovision Song Contest“ müssen drei Kandidaten antreten, dann wird der Sieger/die Siegerin ermittelt. Beim Nachfolgeformat für „Sabine Christiansen“ haben sich die Fernsehdirektoren der neun ARD-Sender unter Anleitung von ARD-Programmdirektor Günter Struve auf folgendes, vergleichbares Vorgehen verständigt: Bis zum 5. Februar werden drei Konzepte erarbeitet, über die die Fernsehdirektoren bis zur Intendantensitzung am 6. Februar befinden, heißt es in einer ARD-Mitteilung vom Dienstag. Das überzeugendste Konzept werde dann den Intendanten zur Entscheidung vorgelegt. „Namen von Moderatoren werden im Vorfeld nicht genannt“, verkündet das Erste.

Immerhin nutzt die ARD die Absage von Günther Jauch, um die redaktionelle Verantwortung für das Nachfolgeformat zu verschieben – weg von Koordination Unterhaltung und hin zur Koordination Politik. Damit werden ARD-Chefredakteur Thomas Baumann und seine Kollegen in den Sendern zuständig. Auf jeden Fall bleibt es – wie jetzt bei „Sabine Christiansen“ – bei den 60 Minuten Sendezeit und beim Start am Sonntag um 21 Uhr 45.

Neun Sender, drei Konzepte, ein Vorschlag, wie soll das funktionieren? Aus dem Inneren des ARD-Dickschiffs ist zu hören, dass in Sonderheit der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und der Norddeutsche Rundfunk (NDR) für die wegweisenden Konzepte sorgen sollen. Der NDR hat den Sendeplatz, der WDR mit Frank Plasberg den favorisierten Moderator, der wiederum mit „Hart aber fair“ für das derzeit am meisten geeignete Talkformat einsteht. Mit der Variante „Aus drei mach eins“ hat sich die ARD augenscheinlich neue Denkräume, neue Spielräume eröffnet.

Tatsächlich läuft es auf eine Konkurrenz der beiden großen ARD-Sender NDR und WDR hinaus. Nachdem der Kölner Sender mit Plasberg und „Hart aber fair“ im Vorteil ist, muss der Hamburger nachziehen. Als finale Lösung auch nicht unmöglich, dass Plasberg der Moderator eines NDR-Formates wird. Klar ist: Die ARD möchte sich ein weiteres Mal das Leben schwer machen. jbh

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