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Alternativ-Browser: Für Schlaufüchse

Seit fünf Jahren gibt es den Firefox-Browser. Vor allem die Erweiterungen machen ihn so beliebt.

Als vor fünf Jahren der erste Firefox-Browser veröffentlicht wurde, galt er für die Millionen von Windows-Nutzern vor allem als eine sichere Alternative zum Internet Explorer. Inzwischen haben 330 Millionen Nutzer das Programm installiert, das in 70 Sprachversionen verfügbar ist. Vor allem die Privatnutzer in Deutschland lieben den feurigen Fuchs. Während der weltweite Marktanteil von der hinter Firefox stehenden Mozilla-Stiftung mit 25 Prozent angegeben wird, liegt er hierzulande bei gut 50 Prozent.

Geschätzt wird der Firefox-Browser auch bei den Experten des Bonner Bundesamts für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): „Microsoft hat zwar spürbar nachgelegt und sich bemüht, die Schwachstellen beim Internet Explorer zu schließen. Nach wie vor spricht gerade für sicherheitsbewusste Internetnutzer vieles für den Einsatz des Firefox-Browsers“, sagte Frank Felzmann, Leiter des Referats für Sicherheit in Betriebssystemen im BSI dem Tagesspiegel. Zum einen sei die enge Verzahnung von Internet Explorer und Windows zu bemängeln. Fehler im Explorer könnten so schnell auf das Betriebssystem durchschlagen und umgekehrt. Den Ausschlag für Firefox gibt jedoch nach Felzmanns Worten eine Funktion, die über die Erweiterung „No Script“ erreicht wird. Hiermit kann für jede Internetseite individuell festgelegt werden, ob sie vertrauenswürdig genug ist, um aktive Inhalte auf dem eigenen Computer auszuführen. Während man dies für die eigene Bank bejahen kann, gilt das für viele andere Bereiche des Internets eben nicht.

Die Erweiterungen, auch Add-ons genannt, sind aber auch ansonsten einer der Gründe für die weiterhin große Beliebtheit des Firefox-Browsers, der in der Grundausstattung auf die wesentlichen Funktionen beschränkt bleibt. Über 5000 kostenlose Erweiterungen verzeichnet die offizielle Add-on-Seite von Mozilla derzeit. Auf der Seite kann man entweder einfach nur stöbern und sie nach Empfehlungen und Beliebtheitslisten durchforsten. Und man kann sich auch von anderen Firefox-Nutzern inspirieren lassen, die ihre Favoriten in Sammlungen zusammengefasst haben.

Ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Firefox-Nutzer steht derzeit die Erweiterung „Adblock Plus“, die es aktuell auf über 770 000 Downloads pro Woche bringt. Mit ihrer Hilfe kann nervige Internetwerbung einfach ausgeschaltet werden. Mit der „All-in-one Sidebar“ werden alle Firefox-Funktionen übersichtlich am linken Rand dargestellt. Mehr Übersicht bietet auch das Add-on „ColorfulTabs“. Es sorgt dafür, dass die Tabs zu den einzelnen Internetseiten in einem Firefox-Fenster durch farbliche Hervorhebungen besser zu unterscheiden sind. Bereits vorher wissen, was sich hinter einem interessanten Link verbindet – das erreicht man mit den „ CoolPreviews“. Wird mit der Maus der Verweis zu einer weiterführenden Webseite angesteuert, öffnet sich nach kurzer Zeit ein kleines Fenster mit der Vorschau auf die Seite, ohne dass man den Link dafür anklicken musste. Eine ähnliche Hilfe bietet „SearchPreview“, ehemals bekannt als „GooglePreview“: Damit erscheinen bei den Sucherergebnissen von Google und Yahoo kleine Vorschaubilder links neben den Treffern. Für Geo-Freaks interessant ist „Flagfox“. In der Adressleiste wird die Flagge des Landes gezeigt, in dem sich der Server der angezeigten Webseite befindet.

Nicht nur für Heavy User geeignet ist „Fast Dial“. Dabei werden die geöffneten Internetseiten in einer Übersicht dargestellt. Etwas Ähnliches gibt es sogar in 3D. Mit dem Add-on „Foxtab“ werden die geöffneten Webseiten schräg hintereinander angezeigt, ähnlich dem 3-D-Programmwechsel seit Windows Vista. Mit der „Download Statusbar“ behält man den Überblick über den aktuellen Download.

Ab und zu muss es doch der Internet Explorer sein, zum Beispiel immer dann, wenn die Windows Updates aufgerufen werden. Echte Firefox-Fans haben aber selbst für diesen Fall vorgebeugt. Mit der Erweiterung „IE Tab“ kann man einen Tab in Firefox mit der Engine des Internet Explorers aufrufen.

Nichts ist bekanntlich für die Ewigkeit. Überdies soll das Surfen durch das Internet zudem nicht durch zu viele installierte Add-ons verlangsamt werden. Über Extras / Add-ons können die Erweiterungen verwaltet und somit auch wieder entfernt werden. Kurt Sagatz

addons.mozilla.org/de/firefox/

www.bsi-fuer-buerger.de

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