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E-Book-Lesegeräte wie das Kindle Paperwhite 2015 kapitulieren auch bei Sonnenschein nicht.

© Amazon

Amazon Paperwhite 2015: Ein Schriftbild fast wie vom Laserdrucker

Amazon hat die Auflösung des Kindle Paperwhite verdoppelt und eine neue Schriftart geschaffen. Technisch ist das E-Book-Lesegerät damit hochinteressant, wäre da nicht die Formatfrage. Ein erster Blick auf den neuen Reader.

Das Weiß des Bildschirmhintergrunds ist nicht ganz so strahlend wie bei einem Blatt Kopierpapier, und auch die Schrift wirkt insgesamt etwas weicher als auf dem Ausdruck aus dem Laserdrucker, doch das mag an der neuen Serifenschrift liegen. Im Vergleich mit einem herkömmlichen gedruckten Buch, dessen Seiten auch meist nicht ganz weiß sind und dessen Typen ebenfalls eine andere Schärfe aufweisen als bei einem Laserdrucker, kommt Amazons neuer E-Book-Reader Kindle Paperwhite 2015 mit seiner Hintergrundbeleuchtung und seinem nun doppelt so scharfen Display mit seiner akkuschonenden elektronischen Tinte dem Ideal wieder ein Stück näher.

Fast wie vom Schriftsetzer: Mit "Bookerly" werden die Zeichenabstände optimiert

Die Auflösung von 300 Pixeln per Inch enspricht der Druckqualität von Magazinen. Auf die Akkureichweite hat dies Amazon zufolge keine Auswirkungen. Mit einer Akkuladung können E-Book-Reader mehrere Wochen ohne Nachladen genutzt werden. Von der doppelt so hohen Auflösung profitieren auch Illustrationen und Fotos, die nun ebenfalls sehr scharf – wenn auch etwas blass – aussehen. Zugleich hat Amazon eine neue Schrifttype namens Bookerly mit einem neuen Satzsystem entwickelt, die schnelleres und augenfreundlicheres Lesen erlauben soll. Dabei werden Zeichen- und Zeilenabstände besonders optimiert.

Amazon nutzt ein eigenes E-Book-Format, das nur mit Amazon-Readern oder der Amazon-E-Book-App genutzt werden kann. Beim Tolino-Reader des deutschen Buchhandels kommt das offene ePub-Format zum Einsatz. Das neue Amazon-Schriftsystem stehen derzeit für eine halbe Million Bücher zur Verfügung, in deutscher Sprache sind zur Zeit jedoch erst rund 200 Titel verfügbar, wöchentlich sollen jedoch Tausende neue Bücher hinzukommen. Noch ist es allerdings schwer zu erkennen, welche Bücher bereits die neue Schrift und das neue Layout. Für den Neukauf von eBooks werde gegenwärtig daran gearbeitet, diese Informationen über die Detailseite eines Buches sichtbar zu machen, heißt es von Amazon auf Nachfrage. Im Laufe der Zeit soll der gesamte Kindle-Katalog von den Verbesserungen profitieren.

Der Paperwhite 2015 kostet in der WLan-Variante rund 120 Euro und mit 3G-Mobilfunkmodul rund 180 Euro. Damit ist er rund 60 Euro billiger als der Kindle Voyage 2014, der ebenfalls ein 300-ppi- Display hat. Der Paperwhite 2015 kann vorbestellt werden und wird vom 30. Juni an ausgeliefert. Kurt Sagatz

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