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CES 2010: Microsoft möchte Apple mit Tablet zuvorkommen

Es zeichnet sich ab, dass Microsoft-Chef Ballmer auf der Elektronikmesse in Las Vegas einen neuartigen Tablet-PC vorstellt. Apple dürfte zum Monatsende nachziehen.

Die Erwartungen an die Eröffnungsrede von Microsoft-Chef Steve Ballmer sind groß. Und das nicht nur, weil sich Verbraucher und Hersteller von der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES 2010), der größten Branchenmesse Amerikas, eine Menge spannender neuer Produkte erwarten. Wie die New York Times und zahlreiche Online-Medien berichten, könnte Ballmer seine Ansprache dazu nutzen, in Las Vegas einen neuartigen Tablet-PC vorzustellen. "Es könnte einer von Steve Ballmers riskantesten Auftritten werden", schreibt Bits, das Schwester-Blog der New York Times dazu.

Tablet-PCs gehören eigentlich zu den technologischen Steckenpferden von Microsoft-Gründer Bill Gates. Es wäre nicht das erste Mal, dass Microsoft ein solches Modell in Las Vegas präsentierte. Doch bei den Verbrauchern hat sich diese Geräteklasse bis heute nie richtig durchsetzen können, nicht zuletzt wegen hoher Preise und geringer Akku-Laufzeit. Das neue, von Hewlett-Packard produzierte Multimedia-Gerät soll über ein berührungsempfindliches Display bedient werden können und auch als E-Book-Reader dienen.

Seit geraumer Zeit verfestigen sich Gerüchte, dass auch Apple ein eigenes Tablet ankündigen will. Und seit dem großen Erfolg des iPhones traut die Branche dem Hersteller aus Cupertino wohl eher zu, innovative und verbraucherfreundliche Geräte zu entwickeln, die in der Lage wären, dem Markt neue Impulse zu geben.

Microsoft würde mit seiner Ankündigung der Konkurrenz aber zumindest kurzfristig ordentlich die Show stehlen. Nach zahlreichen Insiderinformationen plant Apple die Präsentation seines Tablets erst für Ende Januar. Auch durchgesickert ist inzwischen, dass das Apple-Tablet vermutlich "iSlate" heißen wird. Das Unternehmen hat sich bereits Netzadressen unter diesem Namen gesichert. In den Handel wird das Gerät wohl erst im März kommen. Für weitere Bewegung auf dem Tablet-Markt könnte die Ankündigung des Herstellers Freescale sorgen, eine Art Referenzdesign für einen "Volks"-Tablet entwickelt zu haben. Demnach könnte ein Gerät für etwa 140 Euro auf den Markt kommen.

Insgesamt schürt die Produktshow in der Unterhaltungs-Branche die Erwartung auf gute Geschäfte: Fernsehen in 3D, große Displays mit gestochen scharfen Bildern und mobile Internetgeräte – mit insgesamt 20.000 neuen Entwicklungen und Produkten will sich die Branche resistent gegen die Krise zeigen und bei den Verbrauchern wieder für Konsum-Laune sorgen. Die CES 2010 öffnet sich für das Fachpublikum am Donnerstag. Neben zahlreichen neuen Anwendungen und Produkten rund um TV und Internet zählen vor allem mobile Web-Geräte inklusive zahlreicher Erweiterungen zu den Hoffnungsträgern der Branche.

Einer der wesentlichen Treiber dieser Entwicklung war in der Vergangenheit Apple und sein iPhone. Erst jüngst hatte das Unternehmen gemeldet, dass inzwischen über drei Milliarden Anwendungen, sogenannte Apps, für das Telefon heruntergeladen worden sind. In Las Vegas wird Apples iPhone jedoch weiterhin nur indirekt zu sehen sein. Apple selbst bleibt der CES wie auch anderen großen Messen wie üblich fern.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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