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Computer-Kauderwelsch: DDR, Dual-Core, HDMI oder was?

Computer und Notebooks werden dank neuester Technik immer leistungsfähiger. Auf welche Abkürzungen sollte man als Käufer achten?

Sie tragen Namen wie HDMI und DDR und erinnern genauso an große Versicherungskonzerne wie ehemalige Staatengebilde: Wer zu Weihnachten einen neuen Computer kaufen will, sieht sich einem Wust von Abkürzungen und Fachausdrücken ausgesetzt. Einige Prozessorbezeichnungen, Festplattentechniken und Grafikkarten-Innovationen sollte man kennen, um nicht den Verkäufern hilflos ausgeliefert zu sein. Andere Abkürzungen sollten dagegen inzwischen besser nicht mehr auf den Computergehäusen stehen.

DAS HERZ DES COMPUTERS

Der Prozessor ist das Herzstück des Computers. Bis vor einigen Jahren wusste man, dass der PC oder das Notebook umso leistungsfähiger war, je schneller das Prozessorherz schlug. Um jedoch den Energiehunger der Prozessoren in den Griff zu bekommen, wurde die Zahl der Kerne in einem Prozessor erhöht, so dass nun in einem Prozessor zwei oder mehr Herzen schlagen – und zwar bei gleicher Leistung langsamer und somit energiesparender. Die ersten Chips mit zwei Kernen hießen bei Intel Pentium D, erklärt Christof Windeck vom Computerfachmagazin „c’t“, später folgte die Reihe Core Duo. Beim Computerneukauf sollte darauf geachtet werden, dass im Windows-PC oder Notebook mindestens ein Intel Core 2 Duo oder ein AMD Dual-Core steckt. Die neuesten Prozessoren arbeiten inzwischen sogar mit vier Kernen wie beim Intel Core 2 Quad oder dem AMD Phenom X4. Für allerhöchste Ansprüche heißt das Maß aller Dinge seit einigen Wochen Intel Core i7 (siehe Kasten). Doch längst nicht jedes Computerprogramm profitiert von den zusätzlichen Prozessorkernen, sagt Experte Windeck. Ein schnelles System mit einem Zweikern-Chip kann für Privatanwender besser sein als ein Vierkern-System mit geringerer Takt rate. Die Taktrate steckt übrigens auch im Namen der gängigen Arbeitsspeicher mit dem Namen DDR. Das hat nichts mit der Deutschen Demokratischen Republik zu tun, sondern mit der Double Data Rate, denn die DDR-Speicher können in einem Zyklus zwei Informationseinheiten abarbeiten. Aktuell ist der Typ DDR2, der neueste Typ der DDR3-Speicherbausteine ist erst bei den Core i7-Chips wirklich sinnvoll.

FLOTTE GRAFIK MIT ANSCHLUSS

Schnelle Spiele und ruckelfreie Videos erfordern eine gute 3D-Grafikkarte. Die meisten aktuellen Karten haben einen eigenen Arbeitsspeicher von mindestens 512 Megabyte, die meisten Spiele funktionieren auch bei 256 Megabyte. Aber auch die Anschlüsse sind ein wichtiges Kriterium. Hier gilt: das alte analoge VGA ist out. Sollte man tatsächlich noch über einen Bildschirm verfügen, der nur über VGA angeschlossen werden kann, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, auch dem Monitor Adieu zu sagen. Die zeitgemäßen digitalen Nachfolger heißen DVI, HDMI oder DisplayPort. Wird der Computer rein im Büroumfeld eingesetzt, ist DVI (Digital Visual Interface) die richtige Wahl. Will man das Bild eventuell auch auf dem Flachbildfernseher ansehen oder per Beamer an die Wand werfen, sollte die Grafikkarten über einen HDMI-Anschluss (High Definition Multimedia Interface) verfügen. HDMI ist zudem wichtig, wenn der Computer über ein BluRay-Laufwerk verfügt und man die Filme auf einem Fernseher ansehen will. Das geht nur, wenn der Kopierschutz HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) wie bei HDMI unterstützt wird.

FESTPLATTEN: 500 GIGABYTE UND MEHR

Bei der Festplattentechnik hat es einen Generationswechsel gegeben. Sowohl in großen Schreibtisch-Computern als auch in mobilen Rechnern kommen sinnvollerweise ausschließlich Festplatten mit dem Anschlusstyp Serial-ATA/Sata (Serial Advanced Technology Attachment) zum Einsatz, wobei die Größen beim Mobilrechner zumeist über 160 Gigabyte und bei Desktop-PCs über 500 Gigabyte liegen. Wichtig ist, dass der Geschwindigkeitsvorteil des neuen Systems auch zur Verfügung steht, wenn eine externe Festplatte angeschlossen wird. Bislang galt dafür der USB-2.0-Anschluss als ausreichend. Besser ist jedoch inzwischen ein externer Sata-Anschluss, eSata genannt, der die Daten gut doppelt so schnell überträgt. Vergessen sollte man beim Neukauf die Vorgängertechnik IDE, genauso wie die von einigen Anwendern noch immer geschätzten SCSI-Systeme. „c’t“-Experte Windeck rät dazu, beim Computerneukauf vollendete Tatsachen zu schaffen. Besser als der Einbau eines Adapters für einen SCSI-Scanner sei auch hier der Neukauf. Selbst von den noch vor einigen Jahren hochgelobten RAID-Festplattensystemen mit einem zweiten Massenspeicher zum sicheren Spiegeln der Daten rät er ab. Das Einrichten dieser Technik hat häufig mehr Probleme geschaffen als gelöst. Während die aktuelle Technik zumeist sehr günstig zu haben ist, muss für ganz neue oder inzwischen ältere Technik erheblich mehr gezahlt werden. Das gilt genauso für alte IDE-Festplatten oder –Brenner wie auch für alte externe Geräte wie Scanner oder Drucker, die nur noch mit hohem Aufwand über Adapter betrieben werden können. Christof Windeck rät dazu, diese alten Systeme mitsamt der Peripherie entweder komplett billig abzugeben oder ganz zu verschenken.

OLYMPISCHE DIMENSIONEN

Für die meisten Komponenten gilt das olympische Motto „höher, schneller, weiter“. Ein Doppelkernprozessor mit 2,6 Gigahertz ist tatsächlich schneller als ein Chip gleichen Typs mit 2,33 Gigahertz. Gleiches gilt für Festplatten vom gleichen aktuellen Sata-Typ mit schnellerer Umdrehungszahl oder für Computer mit einem schnelleren Front Side Bus (FSB) zum Transport der Daten. Aber es gibt auch Ausnahmen von der Regel. Dazu gehört das Netzteil. Trafos mit über 400 Watt werden eben nur benötigt, wenn im Innern tatsächlich ein schneller Vierkernprozessor, eine Hochleistungsgrafikkarte und ein zweites optisches Laufwerk arbeitet. Ein 580-Watt-Netzteil in einem Bürocomputer treibt nur die Stromrechnung in die Höhe.

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