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Wohnzimmer-kompatibel. Der W-Lan-Router OnHub gehört nach Ansicht von Google nicht in den Flur, sondern direkt in Herz von Haus oder Wohnung.

© Google

Das Smart Home im Blick: Google stellt Wlan-Router vor

Erst Smartphones und Tablets, nun einen Wlan-Router. Mit dem OnHub will Google das Smart Home erobern - zunächst aber nicht in Deutschland.

Berlin - Noch ein neues Geschäftsfeld: Der Internet-Riese Google bietet künftig auch W-Lan-Router an. Das Gerät mit Namen OnHub soll das drahtlose Surfen im Internet zu Hause optimieren, gab Google am Dienstag in San Francisco bekannt. In den kommenden Wochen soll der Router mit der Form eines Zylinders in den USA und Kanada erhältlich sein.

W-Lan-Router dienen dazu, den Webzugang für alle internetfähigen Geräte daheim oder am Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Dabei kann es sich um Computer und Notebooks, um Smartphones und Tablets, aber auch um Fernseher, TV-Spielekonsolen und Streamingboxen für den Zugang zu Videoportalen wie Netflix oder Watchever handeln. Bereits jetzt können W-Lan-Router so eingestellt werden, dass bestimmte Geräte bevorzugt behandelt werden. Dies ist nötig, damit beispielsweise der Fernseher ruckelfrei Internetvideos abspielen kann.

Die Einrichtung des Google-Routers erfolgt über eine App. Der OnHub ist sowohl mit Apples mobilem Betriebssystem iOS als auch mit dem konzerneigenen Android-System kompatibel. Nutzer können demnach über den Router festlegen, welches mit ihm verbundene Gerät die schnellste Internetverbindung bekommt. Produziert werden die Router vom Google-Partner TP-Link.

Das Smart Home im Blick: Google hat Nest für 3,2 Milliarden Dollar gekauft

Die Bedeutung des W-Lan-Routers als zentrale Internetschnittstelle wird in Zukunft noch weiter zunehmen. Die Heimautomatisierung - Stichwort Smart Home - zieht in immer mehr Häuser und Wohnungen ein. Kühlschränke, die selbstständig Lebensmittel nachbestellen, sind zwar eher noch Zukunftsmusik. Die Steuerung der Klimaanlage oder die Überwachung der Wohnung über das Smartphone ist jedoch bereits jetzt verbreitet. Google hatte Anfang 2014 die US-Firma Nest für 3,2 Milliarden US-Dollar übernommen, die selbstlernende Raumthermostaten und vernetzte Rauchmelder herstellt.

Entscheidend für den Erfolg des OnHub in Deutschland dürfte unter anderem auch sein, wie Google mit der Datenschutzthematik umgeht. Wlan-Router sind technisch dazu in der Lage, den kompletten Internetverkehr eines Anschlusses zu überwachen. „In jedem Fall sollte bedacht werden, ob man mit den individuellen Informationen zum Netzwerkstatus und der Datennutzung im Haushalt die bereits verfügbare Menge an privaten Daten, die Google bereits von uns hat, nicht noch vergrößert. Dies gilt im Übrigen auch für die Zurverfügungstellung einer App zur Steuerung des Routers“, rät Johannes Caspar, der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit. Kurt Sagatz

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