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Digitaldruck

© dpa

Fototechnik: Immer im Urlaub

Tassen, T-Shirts, Lampen, Fotobücher: All dies kann man mit seinen Ferien- und Familienfotos bedrucken und so seine schönsten Erinnerungen immer bei sich haben.

Azurblaue Seen, sommergrüne Wälder: Wer in diesen Tagen aus dem Urlaub kommt, schwelgt noch wochenlang in Erinnerungen an unbeschwerte Reisetage. Hobby-Digitalfotografen nutzen auf Memory-Cards gespeicherte Urlaubsfotos, um ihr Gedächtnis aufzufrischen. Besondere Schnappschüsse, auch von Familie und Kindern daheim, können im Fachhandel nicht nur auf Papier abgezogen werden – digitale Bilder lassen sich auch auf Puzzles, Kalender, Mousepads, T-Shirts oder Bierkrüge drucken.

WO KANN ICH DIE DRUCKE BESTELLEN?

Angebote für Fotodrucke gibt es in den meisten Fotohandlungen, sogar bei großen Elektronikdiscountern. Die Bilder können digital von einer CD-ROM oder direkt vom Speicherchip der Digitalkamera eingespielt werden. Ob T-Shirt, Basecap, Kissenbezug oder Grillschürze – die Preise für den Druck liegen meist zwischen 10 und 20 Euro. Beim Discounter Medi-Max kommt eine Transportpauschale von zwei Euro pro Artikel hinzu. Ein Entgelt, auf das zum Beispiel Fachhändler wie Photopoint in den Schönhauser Allee-Arcarden verzichten. Dafür dauert es dort etwa zwei Wochen, bis der Artikel geliefert wird. Medi-Max schafft es in einer Woche. Beide Händler nutzen das Digitaldruck-Verfahren: Eine Bildvorlage wird im Computer erstellt und die Motive werden mittels Laser oder Tintenstrahl auf der Druckfläche abgebildet. „Vor mehr als 15 Jahren brauchte man noch eine Druckform aus Metall, und die lohnt sich für den Kunden erst ab einer Auflage von 500 Exemplaren“, sagt Henning Marcard, Referent vom Verband Druck und Medien Berlin-Brandenburg. „Mit dem Digitaldruck werden Kleinstauflagen ab einem Stück bezahlbar.“

ANBIETER IM INTERNET

Anbieter im Internet werben mit selbst gedruckten T-Shirts ab neun Euro. Doch Vorsicht: Extrakosten stehen teilweise im Kleingedruckten. Bei Onlinebestellungen kommen Versandkosten hinzu, sie betragen meist zwischen vier und zehn Euro. Ein Anbieter mit recht übersichtlicher Preisliste ist fotoinsight.de. Geschenkartikel wie Kalender, Fotobücher, Stifthalter oder Glasbecher kosten zwischen 9 und 28 Euro, die Versandkostenpauschale beträgt neun Euro. Im Gegensatz zu Fotohandlungen und Elektronikdiscountern können die Bilder nicht per CD-ROM oder Chipkarte abgegeben werden. Der Kunde übermittelt die Daten vom heimischen PC. Dazu braucht er keine Extrasoftware: Internetzugang und Web-Browser genügen. Über einen Menüpunkt auf der Internetseite können Bilder direkt auf den Server der virtuellen Druckerei geladen werden. Meist ist das Jpeg-Format erwünscht, so auch bei fotoinsight.de. Der Anbieter www.fotoporto.de akzeptiert andere Formate bis zu einer Größe von fünf Megabyte. Immer beliebter werden die persönlichen Fotobücher, die sich nach dem Download einer Software in wenigen Schritten erstellen lassen, so zum Beispiel unter fotobuch.tagesspiegel.de (ab 7 Euro 95) oder auch www.fotoalbum.de (myphotobook.de).

ALTERNATIVEN ZUM DIGITALDRUCK

Druckmotive auf Basecaps und Schürzen können durch Sonnenlicht und Waschgänge verblassen, sich sogar vom Untergrund lösen. Wer sich für das Siebdruckverfahren entscheidet, zahlt für ein T-Shirt nicht mehr Geld als im Fotoladen: „Dafür halten unsere Farben genauso lange wie der Stoff“, sagt Detlef Henselek vom „City-Siebdruck“ in Berlin-Mitte. Bei ihm kann der Kunde seine digitalen Fotos auf einem USB-Stick vorbeibringen oder per E-Mail verschicken. „Die Geschenkartikel senden wir auf Wunsch auch per Post, wie eine Onlinedruckerei.“ Der Unterschied zum Digitaldruck: Durch ein feinmaschiges Sieb lassen sich dickere Farbschichten übertragen als über den Laser- oder Tintenstrahldrucker. Vermischt werden die Farben erst kurz vor dem Druck. Auf diese Weise kann der Siebdruck an die Unterlage angepasst und haltbarer gemacht werden. Drucken kann man mit dem Vierfarb-Rastersiebdruck alle Farben auf fast allen Untergründen: von Blechschildern über Papieraufkleber bis zu Textilien. „Wir haben sogar Druckaufträge für Waschmaschinen-Blenden bekommen“, sagt Henselek vom „City-Siebdruck“. Bierkrüge hat er auch schon öfter mit Motiven versehen.

WIE LANG HALTEN SHIRTS, TASSEN ETC.?

Wer seine Farben und Formen unverwüstlich machen möchte, kann den Sublimationsdruck wählen. Bei diesem Verfahren werden Textilien, Glas, Metalle, Keramik, Holz und Kunststoffe mit gasförmiger Tinte unter hoher Hitze beschossen. „Druck und Temperatur sind so hoch, dass die Tinte eine Verbindung mit dem Material eingeht“, sagt Georg Stenau von der Druckerei „eicie“ in der Dunckerstraße 3. Die Kunden können ihre Digitalfotos auf USB-Sticks oder CD-Rom abgeben, aber auch direkt über www.eicie.de auf den Firmenserver laden. Bis zu 70 Jahre sind diese Sublimationsdrucke unter Raumbedingungen haltbar. „Erst danach kann das menschliche Auge erkennen, ob sich Farben verändern“, sagt Stenau. Selbst gegen Witterungseinflüsse ist die Faser über Jahre beständig, leichte Kratzer können dem Druck nichts anhaben. Profifotografen nutzen das robuste Material, um ihre Bilder für Galerien aufzubereiten, auch von Museen, Hochschulen und Theatern bekommt Stenau Aufträge. Der Preis liegt zwischen 20 Euro für das kleinste Format und 300 Euro für das größte. Neben Leinwänden für die Wand bedruckt „eicie“ auch Lampenschirme für das Wohnzimmer und Taschendeckel für unterwegs. Je nach Größe müssen die Kunden 60 bis 250 Euro berappen. Die Taschendeckel sind preiswerter: Zwischen 30 und 60 Euro kostet das individuelle Stück. „Auf Wunsch verkaufen wir den bedruckten Stoff auch ohne Tragerahmen“, sagt Stenau. Besonders exotisch: Eine Kundin bestellte mit eigenen Motiven bedruckte Stoffe, um sich daraus eine Hose zu schneidern. „Aber solche Bestellungen sind eher die Ausnahme“, sagt Stenau.

Adressen im Internet:

www.fotoinsight.de

http://fotobuch.tagesspiegel.de

www.fotoalbum.de

Philipp Eins

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