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Inauguration: 3D-Bilder & Gezwitscher: Obamas Amtseinführung im Netz

Twitter, Facebook, Blackberry - wie kein Politiker vor ihm setzte Barack Obama während seines Wahlkampfs auf das Internet. Und wie kaum ein Ereignis zuvor wird auch Obamas Amtseinführung am Dienstag im Netz verfolgt werden. Ein Überblick

Wohl kaum ein Ereignis dürfte so oft fotografiert werden wie die Amtseinführung von Barack Obama. Aber was tun mit diesen ganzen Bildern? Die Entwickler von Photosynth haben da ihre eigenen Ideen. Sie wollen die Fotos zu einem dreidimensionalen Modell zusammensetzen und so den geschichtsträchtigen Moment für alle Zeiten festhalten. Photosynth kooperiert dabei mit dem Fernsehsender CNN, der für das Projekt eine eigene Seite eingerichtet hat. Die eingeschickten Bilder sollen mit professionellem Material von CNN ergänzt werden.

In der Vogelperspektive schon vorab den Ort des Geschehens abfliegen. Auf der Seite von Harris, einem Anbieter von Kommunikationstechnologie, können sich Nutzer von oben einen Überblick über Washington DC verschaffen und das Geschehen vor Ort per Webcam verfolgen.

Die Amtseinführung auf Twitter

Barack Obama hat Twitter noch einmal zu einem mächtigen Popularitätsschub verholfen. Kein Wunder, dass sich bei dem Micro-Blogging-Dienst unzählige Tweets zur Amtseinführung finden. Da ist zum einen die Twitter-Seite des Komitees zur Amtseinführung des Präsidenten. Das Komitee hat außerdem eine eigene Seite beim Fotodienst Flickr eingerichtet, auf der ständig neue Fotos hochgeladen werden. Auch die US-Regierung hat sich schon auf die neuen Zeiten unter dem ersten Web-Präsidenten eingestellt und twittert mit.

National Public Radio hat sich rund um die Amtseinführung viel vorgenommen. Es bündelt in Kooperation mit dem Fernsehsender CBS auf einer eigenen Seite fast alles, was zum Thema verschickt wird. Egal ob Tweets, Bilder von Flickr, Youtube-Videos oder Textnachrichten per Handy.

Wo warst Du am 20 Januar?

Jeder hat seine ganz persönlichen Erinnerungen an historische Ereignisse. Das haben sich auch die Betreiber des Videoportals Memelabs gedacht. Wer sich hier registriert, kann ein Video hochladen und der Welt so zeigen, dass er der Amtseinführung direkt vor Ort in Washington DC, in der Kneipe oder in der heimischen Badewanne beigewohnt hat.

Was interessiert die Internetnutzer am meisten im Vorfeld des 20. Januars? Bill Tancer, vom Marktforscher Hitweise, hat sich die Internet-Suchanfragen, die die Amtseinführung zum Thema haben, angesehen. Das Ergebnis: Gleich nach den allgemeinen Informationen wie Ort- oder Zeitangaben folgt ein Begriff, den hier wohl keiner vermutet hätte: "Beyoncé". Die R’n’B-Sängerin war schon am 18. Januar neben vielen anderen Stars bei einer Zeremonie vor dem Lincoln Memorial aufgetreten. Das Problem: Sie hatte sich zu Wahlkampfzeiten nicht gerade als lautstarke Unterstützerin Obamas hervorgetan. Das erklärt dann auch populäre Suchanfragen wie "hate on Beyoncé inauguration choice" ("Hass auf die Auswahl von Beyoncé bei der Amtseinführung"). Abseits dieser Kontroverse mutieren die Tage der Amtseinführung zum größten Rockfestival der USA. Einen Überblick, wer wann wo auftritt, gibt es hier.

Dress for Success

Was ist der größte Albtraum für weibliche Gäste, die eine Karte für einen der zahlreichen Bälle während der Einführungsfeierlichkeiten ergattert haben? Natürlich, dass ein anderer Gast ein identisches Abendkleid ausgewählt hat. Nur so ist wohl auch die Existenz einer Internetseite wie Dressregistry.com zu erklären. Hier können Internetnutzer eintragen, welches Kleid in welcher Farbe und welcher Länge sie für die Feierlichkeiten ausgewählt haben. Jetzt müssen nur noch alle Partygäste mitmachen.

Und wenn die feierliche Amtseinführung vorbei ist und alle Promis aus Washington DC abgereist sind? Dann beginnt für den frisch vereidigten Präsidenten der graue Alltag. Internetnutzer sollten dann vielleicht öfter das Obameter der Zeitung "St. Petersburg Times" zur Rate ziehen, um zu sehen, wie sich das US-amerikanische Staatsoberhaupt so schlägt. 500 Versprechen aus Obamas Wahlkampf sind hier aufgelistet. Bis Dienstagmorgen wurden zwei eingelöst: Obamas Kabinett wird mindestens ein Republikaner angehören und sein Vorschlag einer Reform der Kapitalertragssteuer wurde in das Rettungspaket für die US-Wirtschaft aufgenommen, das noch unter George W. Bush auf den Weg gebracht wurde.

Markus Frania

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