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© Intel/dpa

Laptops: Und aus bist du

Leichte Laptops sind beliebt – wenn nur das Notebook draußen länger laufen würde. Ein paar Tipps zur Akku-Pflege.

Notebooks werden immer schlanker, immer vielseitiger, immer wichtiger – immer öfter verkauft. Sie laufen schwerfälligen Computern den Rang ab. Wohl dem, der dabei einen guten Akku hat. Zwar versprechen Hersteller Akku-Laufzeiten von meistens drei, selten bis zu vier Stunden, abhängig beispielsweise vom DVD-Gebrauch oder der Prozessorleistung, doch selbst wenn das Gerät draußen anfangs wirklich so lange kabellos laufen sollte – das mobile Vergnügen ist begrenzt. Macht das Notebook genau dann schlapp, wenn man es am meisten braucht. Dabei liegt es auch an einem selbst, das Optimale aus seinem Laptop-Akku herauszuholen.

ZU HAUSE AN DIE STECKDOSE

Zunächst einmal: Die Lebenserwartung der – heutzutage fast ausschließlich – benutzten Lithium-Akkus beträgt bei Zimmertemperatur etwa drei Jahre, egal, ob das Notebook ständig auf Reisen geht, viel gebraucht wird oder nicht.Wer mit seinem Laptop allerdings gar nicht so oft unterwegs ist, sondern vorwiegend zu Hause am Stromnetz arbeitet, sollte den Akku unbedingt entfernen. Dabei sollte der Akku zu etwa 50 bis 60 Prozent geladen sein. Damit wird vermieden, dass sich der Akku während einer langen Lagerung tief entlädt. Er wird nicht ständig zyklisch neu geladen und lebt dadurch im Endeffekt bis zu zweimal länger. „Der Akku soll außerdem kühl lagern, Hitze ist schlecht, von Kühlschrank und Gefriertruhe rate ich allerdings ab“, sagt „C’t“-Redakteur Jürgen Rink. Und: Wenn der Akku lange Zeit unbenutzt in der Schreibtischschublade lagert, muss alle paar Monate nachgeladen werden.

EIN REFRESH MITTENDRIN?

In manchen Notebook-Anleitungen steht, dass man seinen voll geladenen Akku etwa alle drei Monate im BIOS(-Start)-Modus einfach mal leer laufen lassen sollte, ein sogenannter Refresh für die Akku-Zellen. Schaden könne das nicht, sagt der Mann von „c’t“, aber viel werde das nicht helfen. Dieses Feature stamme noch aus NiMH-Tagen, also vor der Lithiumionen-Akku-Zeit.

WO GIBT ES ERSATZ-AKKUS?

Wenn es denn mal wirklich aus ist mit dem Original-Akku stellt sich die Frage nach dem richtigen Ersatz. Wo und wie besorge ich mir einen neuen Akku? Nicht selten kommt es vor, dass der Hersteller eines Billig-Laptops in der Zwischenzeit pleitegegangen ist oder umbenannt wurde, der Original-Akku nach zwei, drei Jahren also gar nicht mehr so einfach zu bekommen ist. Beispiel Averatec. Ersatz-Akkus der Computerfirma sollten laut Hersteller ausschließlich bei Trendster.de erworben werden. Dort kostet ein passender Akku mit rund 130 Euro allerdings schon mal 40, 50 Euro mehr als zum Beispiel beim Notebook-Ersatzteile-Shop ipc-computer.de. In der Regel raten Notebook-Hersteller immer zum Nachkauf des Original-Akkus und verweisen auf die Qualitätsgarantie, Stichwort Explosionsgefahr. Das muss nicht sein. „Da selbst die renommierten Notebook-Hersteller nicht verraten, ob die Zellen im Akku aus der chinesischen Billigfabrik oder aus dem japanischen oder chinesischen Qualitätswerk sind, kann man getrost zum Billiganbieter greifen“, sagt der „c’t“-Experte. Viel Geld ausgeben sei hier nicht gleichbedeutend mit hoher Qualität. Es ist aber ein bisschen auch so wie mit der Katze im Sack. Weil man nicht erkennt, ob ein Lithium-Akku erst ein paar Wochen oder zwei Jahre alt ist, werden täglich viele schwachbrüstige Produkte verkauft. Und wenn man einen Akku erwischt hat, dessen Zellen schnell altern, kann man das Altern hinauszögern, aber drei Jahre wird man gar nicht erst erreichen. „Wenn der Notebook-Hersteller oder der Billig-Anbieter einem einen drei Jahre alten Akku andreht, hat man verloren“, so Rink. Das Herstellungsdatum fehlt auf fast allen Akkus. Nur wenige Notebook-Hersteller wie zum Beispiel Lenovo mit den Thinkpad-Notebooks lesen das elektronisch aus.


AKKU ZUR RESERVE

Manche Verkäufer raten auch, sich gleich einen zweiten Ersatz-Akku für den Laptop zuzulegen, um gar nicht in die Verlegenheit zu kommen, unterwegs plötzlich auf Strom verzichten zu müssen. Der Experte rät hingegen: Finger weg von Akkus, die man nicht braucht! „Jeder Notebook-Akku altert, auch wenn er nicht im Notebook steckt – zwar nicht so schnell wie im harten Mobilbetrieb, aber er altert. Nach vier Jahren hat man mit den meisten unbenutzten Akkus keine Freude mehr.“ Einen Zweitakku sollte man sich nur kaufen, wenn man die Laufzeit unterwegs verdoppeln will, auf gar keinen Fall, um noch einen zu Hause vorrätig zu haben, falls Akku Nummer eins schlapp macht. Möglicherweise ist diese Nerverei mit den viel zu schwachbrüstigen Akkus eh bald vorbei. Amazons Boss Jeff Bezos will sein digitales Lesegerät Kindle mit einem Super-Akku ausrüsten, der bis zu zwei Wochen (!) halten soll. Auch wenn, so Computerexperte Rink, die Forschungen mit Nanomateralien für die Akku-Elektroden noch nicht ganz so weit sind – so etwas müsste in Zukunft auch mal beim Laptop für jedermann möglich sein.M. Ehrenberg

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