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Soll Bundespräsident werden: Joachim Gauck.

© dapd

Update

Netzschau: Wie reagiert das Internet auf Gauck?

Der Name Joachim Gauck ist seit Sonntagabend in aller Munde. Die Vorsitzenden von CDU, CSU, FDP, SPD und Grünen wollen ihn als Bundespräsidenten. Doch wollen das auch die Nutzer im Web? Einige Stimmen gibt es hier.

„Eine Mehrheit der Deutschen will Gauck als Bundespräsident. Der Rest weiß mehr über ihn als seinen Namen.“, schreibt der Nutzer Funz via Twitter. Sein Beitrag ist einer der Top-Tweets der letzten Stunden und beschreibt die Stimmung zahlreicher deutscher Nutzer wohl ganz gut. Viele scheinen zunächst einmal froh zu sein, dass das Nachrichten-Gewitter um Christian Wulff vorbei gezogen ist. Aber: Da gibt es ja noch das Internet. Und das Internet vergisst nicht. Im digitalen Zeitalter kann ein Partyfoto über „Ja, den mag ich“ oder „Nee, der ist ja genau wie der Vorige“ entscheiden. Und solch ein Partyfoto kursiert nun auf Facebook und diversen Blogs im Web. Es zeigt den künftigen Bundespräsidenten Joachim Gauck in Begleitung von Schauspielerin Veronika Ferres und dem Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer. Das verhängnisvolle an dem Bild: Maschmeyer hatte Ex-Bundespräsident Christian Wulff damals Anzeigekampagnen finanziert und somit zum politischen Scheitern Wulffs beigetragen. Aber bislang ist das Partyfoto mit Gauck und Co. nur ein Partyfoto. Mehr nicht.

Partygäste Veronika Ferres, Joachim Gauck und Carsten Maschmeyer.
Partygäste Veronika Ferres, Joachim Gauck und Carsten Maschmeyer.

© B-Event.net

Die Facebook-Reaktionen auf Joachim Gauck als zukünftigen Bundespräsidenten sind insgesamt sehr positiv. Auf den zahlreichen inoffiziellen Gauck-Fanseiten und Gruppen wie „Joachim Gauck for President“ oder „Wir wollen Joachim Gauck“ häufen sich Glückwünsche und Danksagungen für den einstigen Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde. Die Zahl der Fans steigt von Stunde zu Stunde. Doch die Community zeigt sich auch kreativ: So gibt es inzwischen eine Gruppe, die den Namen „Joachim Gauck looking at things“ trägt. Der Titel ist eine Anlehnung an einen Blog über den jüngst verstorbenen nordkoreanischen Führer Kim-Jong Il, der im typischen Web-Humor als jemand dargestellt wurde, der nicht mehr macht, als sich Dinge anzugucken. Diese Veralberung wurde nun auch Joachim Gauck zuteil. Frei nach dem Motto: Wer im Netz auf Dinge guckt, hat es geschafft.

Joachim Gauck ist in aller Munde. Googelt man den Namen des 72-Jährigen, erhält man ungefähr 3.780.000 Suchergebnisse. Auch in den Deutschland-Trends der Kommunikationsplattform Twitter ist das Hashtag #Gauck ganz vorne mit dabei. Ein künftiger Bundespräsident als so genanntes Meme? Als ein Phänomen, das sich schnell über das Internet verbreitet? Joachim Gauck hat das Zeug dazu. Denn Webseiten wie „wirfuergauck.de“ tragen den Hype um den gebürtigen Rostocker. Auf der Seite können User ihre Stimme für Joachim Gauck abgeben. Und das tun sie. 10783 Leute (20. Februar/ 10:40 Uhr) haben bereits für den Präsidentschaftskandidaten abgestimmt. Ob diese Leute mehr als nur den Namen Gauck kannten, lässt sich nicht beantworten. Die Lager sind gespalten. Der eine Teil der Internet-Community sieht in Gauck schon jetzt eine Art Heilsbringer, der andere steht der Kandidatur des parteilosen Politikers eher kritisch gegenüber.

Kim Rastetter

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