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Noch realistischer: „Project Cars“ hat die Messlatte höhergelegt.

© Bandai Namco Entertainment

Neue Rennsimulation: Racing pur mit "Project Cars"

Die etwas andere Rennsimulation: „Project Cars“ wurde mit Geld und Tipps von Fans entwickelt.

Seite an Seite rasen die beiden Rennwagen über die Nordschleife des Nürburgrings. Der Spieler gibt ordentlich Gas, doch der Computergegner lässt nicht locker. Am Ende der langen Geraden wartet eine scharfe Kurve, beide wollen sie zuerst erreichen. Der Spieler geht hohes Risiko und bremst einen Tick zu spät: Sein Wagen kommt von der Strecke ab und kracht in die Leitplanke, der Computergegner zieht unbehelligt davon.

In den meisten Rennspielen gibt es für solche Fehler eine Rückspulfunktion. Doch in „Project Cars“ sucht man sie vergebens. Das Spiel soll eben kein weichgespülter Arcade-Racer sein, sondern eine echte Rennsimulation mit hohem Realismusanspruch. Die Fans haben es genau so gewollt: 80 000 von ihnen haben „Project Cars“ per Crowdfunding unterstützt und den britischen Slightly Mad Studios zahllose Anregungen gegeben. Sie erhalten dafür Spielboni und eine Gewinnbeteiligung. Eigentlich sollte das Spiel bereits im letzten Herbst erscheinen, wurde aber mehrfach verschoben. Die lange Warterei hat sich zweifellos gelohnt: „Project Cars“ bietet erheblich mehr Wahlfreiheit als andere Rennspiele.

Deutlich wird das gleich zu Beginn. Direkt nach dem Spielstart haben Hobby-Piloten Zugriff auf sämtliche Rennstrecken und Autos: Diese müssen nicht erst umständlich freigespielt werden wie in den Konkurrenztiteln „Driveclub“ und „Forza Horizon 2“. Stattdessen kann man sich sein Lieblingsauto schnappen und direkt eine Runde in Silverstone, in Dubai oder auf dem Hockenheimring drehen. „Project Cars“ bietet 110 Streckenvarianten an insgesamt 31 Schauplätzen: Dazu zählen nicht nur detailliert nachgebaute Kurse wie der von Monte Carlo, sondern auch fiktive Rennstrecken entlang der kalifornischen Küste und der Côte d’Azur. Tag-Nacht-Wechsel und dynamische Wetterbedingungen machen aus jedem Rennen ein Erlebnis.

Die Konkurrenz hat mehr Fahrzeuge

Der Fuhrpark von „Project Cars“ umfasst rund 70 Fahrzeuge. Dazu zählen Karts, Oldtimer, Tourenwagen, Formel-1-Boliden und auch einige sündhaft teure Supersportwagen wie der Gumpert Apollo S oder der Ruf CTR3 SMS-R. Die Konkurrenten bieten erheblich mehr Fahrzeuge, „Project Cars“ macht dies aber zumindest teilweise dadurch wett, dass jedes Auto sehr gut unterscheidbare Fahreigenschaften besitzt.

„Project Cars“ mag zwar eine waschechte Rennsimulation sein, lässt sich aber auch komfortabel an unterschiedliche Fähigkeiten anpassen. Unerfahrene Spieler nutzen Hilfsmittel wie Automatikschaltung und Traktionskontrolle oder blenden die Ideallinie auf der Fahrbahn ein. Die Künstliche Intelligenz der Computergegner fährt aggressiv, lässt sich aber vor jedem Rennen auf einer Skala von 0 bis 100 einstellen: Wer ständig am hohen Schwierigkeitsgrad scheitert, justiert einfach nach. Am meisten Spaß macht das Spiel mit einem externen Lenkrad, ein Controller tut es aber auch. Unterwegs lassen sich verschiedene Kameraperspektiven bis hin zur Helmkamera wählen. Überhaupt macht „Project Cars“ grafisch einiges her: An den Autos stimmt jedes Detail, die Texturen sind gestochen scharf. Insgesamt erweist sich „Project Cars“ als erstklassige Rennsimulation. Die Präsentation ist knochentrocken. Nichts lenkt von dem ab, worum es eigentlich geht: den Fahrspaß auf der Strecke. Achim Fehrenbach

„Project Cars“: Playstation 4, Xbox One und PC, USK: 0, Preis: 50–70 Euro

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