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Das iPad Air 2, das Apple-Marketingchef Phil Schiller am Donnerstag vorstellte, ist nur noch 6,1 Millimeter dick.

© AFP

Neues von Apple und Google: Luft und Lutscher

Apple und Google haben ihre Produktpalette erneuert. Das neue iPad Air 2 ist noch dünner und schneller, auch das iPad mini 3 hat nun TouchID. Die neuen Nexus-Modelle laufen mit Android Lollipop.

Die Technologieunternehmen Apple und Google gehen mit neuen Geräten in das Weihnachtsgeschäft. Nachdem Google am Mittwoch mit dem Smartphone Nexus 6 und dem Tablet Nexus 9 zwei neue Android-Modelle mit dem neuen Betriebssystem Lollipop vorgestellt hat, legte Apple-Chef Tim Cook am Donnerstag in Cupertino mit der Präsentation zweier neuer iPad-Tablets nach.
Apple hat in den vier Jahren seit dem Launch des ersten Tablets 225 Millionen iPads verkauft, allein 70 Millionen in den letzten zwölf Monaten. Das neue iPad Air 2 ist mit 6,1 Millimetern nochmals um 18 Prozent dünner als der Vorgänger. „Damit ist es das weltweit dünnste Tablet“, sagte Marketing-Chef Phil Schiller. Der neue A8X-Chip soll die Rechengeschwindigkeit um 40 Prozent und die Grafikleistung um das zweieinhalbfache steigern. Trotzdem liege die Batteriedauer weiterhin bei zehn Stunden. Die iSight-Kamera hat nun auf der Rückseite einen 8-Megapixel-Chip. Für Videos gibt es eine Zeitlupe und eine Zeitraffer-Funktion. Wie die iPhones 5S, 6 und 6 Plus verfügt das iPad Air 2 über einen TouchID-Fingerabdrucksensor und unterstützt das Apple-Pay-Zahlverfahren, das am Montag in den USA startet.

Das iPad mini 3 gibt es ebenfalls in einer neuen Version. Als wesentliche Änderung enthält es ebenfalls TouchID. Die beiden neuen Tablets können ab Freitag vorbestellt werden und werden dann Ende nächster Woche ausgeliefert. Die Preise für die Einsteigerversionen bleiben gleich, Modelle mit größerem Speichervolumen werden deutlich günstiger. Zudem stellte Apple einen neuen iMac mit 27-Zoll-Retina-Display und siebenfacher HD-Auflösung vor.

Das Wachstum des Tablet-Marktes hat sich verlangsamt

Die ganz großen Wachstumsraten im Tablet-Sektor sind allerdings inzwischen vorbei. Statt 55 Prozent Steigerung wie 2013 rechnet das Marktforschungsinstitut Gartner für 2014 nur noch mit einem Absatzplus von elf Prozent. Zudem wurde die Prognose für Geräteverkauf nach unten revidiert, von zunächst erwarteten 256 Millionen verkauften Tablets auf nun 229 Millionen. Im Gegensatz zum schnelllebigen Smartphone-Markt behalten Tablet-Käufer ihre Geräte länger. Statt nach zweineinhalb Jahren wird nun durchschnittlich nur noch alle drei Jahre ein neues Tablet gekauft.
Google hat in der Namensgebung seiner Android-Versionen einen Hang zu süßen Sachen. Auf die Version Kitkat folgt Android 5 mit dem Namen Lollipop. Bei der ersten Ankündigung des neuen Betriebssystems, das flexibel auf allen Geräten vom Smartphone über ein Tablet bis zum Fernseher laufen soll, trug es noch den Namen Android L. Doch die Vermutung, das L könne für Lakritze stehen, hat sich nicht erfüllt.

Mit Lollipop soll der Wechsel vom einen zum anderen Android-Gerät durch ein gemeinsames Design erleichtert werden. Alle Songs, Fotos, Apps sowie die letzten Suchanfragen stehen dem Nutzer automatisch auch auf seinen anderen Android-Geräten zur Verfügung, erklärte Google in einem Blogpost. Zugleich soll sich Lollipop sehr individuell anpassen lassen, damit zum Beispiel im Restaurant nur Nachrichten bestimmter Personen durchkommen. Weitere Neuerungen sind eine Akku-Stromsparfunktion, die die Nutzungsdauer um bis zu 90 Minuten verlängern kann.

Das Nexus-6-Smartphone bekommt ein Turboladegerät

Als Referenzgeräte für Lollipop hat Google mit Motorola das Smartphone Nexus 6 und mit HTC das Tablet Nexus 9 entwickelt. Im Nexus 6 sitzt ein 6-Zoll-Quad-HD-Display in einem geschwungenen Aluminiumrahmen. Das Smartphone verfügt über eine 13-Megapixelkamera und Stereo-Frontlautsprecher Mit einem Turboladegerät kann es in 15 Minuten so weit aufgeladen werden, dass das Nexus 6 für sechs Stunden genutzt werden kann. Als Verkaufsdatum gibt Motorola Ende Oktober an. Das Nexus-9-Tablet (ab 399 Euro) hat ein 8,9 Zoll großes Display und kommt in gebürsteter Metalloptik heraus. Es kann ab 17. Oktober vorbestellt werden und wird am 3. November im Google Play Store, bei Media Markt, Saturn, Amazon und Otto verkauft. Neben dem Smartphone und dem Tablet wurde am Mittwoch auch die TV-Box Nexus Player vorgestellt, die Video aus dem Internet auf den Fernseher bringen kann. Sie kostet mit 99 Dollar so viel wie ähnliche Geräte etwa von Apple und Amazon. Den Besitzern der Nexus-Geräte 4, 5, 7 und 10 wird in den kommenden Wochen ebenfalls Android Lollipop angeboten. Kurt Sagatz

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