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Das Nexus 7 von Google kann direkt auf die kostenpflichtigen Angebote von Google Play zugreifen.

© AFP

Nexus 7: Google fordert Amazon heraus

Nun hat also auch Google ein eigenes Tablet. Mit seinem 7-Zoll-Display und dem Preis von unter 200 Dollar ist das Nexus 7 ein direkter Konkurrent des Kindle Fire - zumal der Google-Play-Store immer größer wird.

Berlin – Nun hat also auch Google einen eigenen Tablet-Computer. Auf der Entwicklerkonferenz I/O in San Francisco stellte der Konzern am Mittwoch das Nexus 7 vor, einen Flachcomputer mit 7-Zoll-Touchdisplay und Googles Mobilbetriebssystem Android. Allein schon von der Größe her ist das Nexus allerdings weniger ein iPad-Konkurrent oder ein Gegenentwurf zum künftigen Microsoft-Tablet Surface. Mit dem Nexus 7 für unter 200 Euro greift Google vielmehr Amazon und sein Kindle Fire an.

Gebaut wird das Nexus 7 vom taiwanesischen Hardware-Hersteller Asus. Es kommt von Mitte Juli an zunächst in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien auf den Markt, nicht aber in Deutschland. Das Internet-Versandhaus Amazon wird voraussichtlich Ende Juli eine runderneuerte zweite Version des ebenfalls sieben Zoll großen Kindle Fire präsentieren. Genau wie Amazon verschränkt nun auch auch Google seine Verkaufsplattform immer stärker mit eigenen Geräten. Nachdem Google den App-Store in Google Play umgetauft hatte, wurde die Plattform zuletzt um einen umfangreichen E-Book-Store erweitert.

Zu den deutschen Buchverlagen gehören Blanvalet, DVA, Goldmann, Heyne, Bastei Lübbe, C.H. Beck, Hoffmann & Campe oder Klett Cotta, international kooperiert Google nach eigenen Angaben mit über tausend Verlagen. Google Play soll sukzessive zu einer kompletten Medienzentrale ausgebaut werden, über die neben Apps, Spielen und Büchern auch Musik, Filme, TV-Sendungen und Magazine abgerufen werden können. Bislang wurden 400 Millionen Smartphones und Tablets mit Android aktiviert. Über die Google-Play-Plattform können unter anderem über 600 000 Apps und Spiele abgerufen werden.

Auf der Entwicklertagung, zu der über 6000 Programmierer und Internetexperten erwartet werden, stellte Google zudem die neue Android-Version 4.1 mit dem Namen „Jelly Bean“ vor. Seit Android 4 gibt es für Smartphones und Tablets nur noch eine gemeinsame Version. Zu den Neuerungen von „Jelly Bean“ gehört die Unterstützung des Nahbereichsfunk NFC, der das bargeldlose Bezahlen mit dem Smartphone erlaubt und den Austausch von Kontaktdaten, Fotos oder Videos vereinfacht.

Zudem hat Google die Spracherkennung erweitert. Sie steht nun auch ohne Internetverbindung zur Verfügung. Die neue Version der Spracherkennung soll das Abrufen von Informationen zum Straßenverkehr, Flügen oder Nachrichten in Echtzeit verbessern. Apple hatte seine Spracherkennung namens Siri mit dem iPhone 4S im vergangenen Herbst gestartet.
Das neue Android soll Mitte Juli ausgeliefert werden. Anders als bei Apple kommen jedoch nur Besitzer neuer Android-Geräte oder von besonders hochwertigen Smartphones und Tablets in den Genuss der Updates. Die Spracherkennung ist zuerst nur für Englisch optimiert, weitere Sprachversionen sollen folgen.

Einen Schritt weiter ist Google mit seiner Datenbrille gekommen. In San Francisco führte Google-Mitgründer Sergey Brin Google Glass vor, betonte aber, dass es sich dabei noch nicht um ein ausgereiftes Produkt für den Endverbraucher handelt. Vorerst verkauft Google die Brille nur an ausgewählte Entwickler. Mit der Datenbrille können Informationen direkt auf die Netzhaut eines Auges projiziert werden. Google Glas enthält zudem eine Kamera zur Aufzeichnung von Fotos und Videos. Um die Möglichkeiten zu demonstrieren, wurde der Flug eines Fallschirmspringers auf der Leinwand der I/O-Konferenz übertragen. Kurt Sagatz

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