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Verfassungsschutz eingeschaltet: Hacker legen CDU-Websites lahm

Hacker haben am Dienstag die Internetseiten der CDU-Landesverbände von Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern lahmgelegt. Auf der Seite der CDU in Hamburg war zu lesen: "Hi Hamburg: We are from Turkey".

Die Hacker stellten anstatt der CDU-Websites eine schwarze Seite mit einem Wappen ins Netz. Darunter waren als angebliche Verursacher "Hacked By GHoST61 & Emre Y." sowie der Hinweis "Hi Hamburg: We are from Turkey" angegeben. Die Polizei ermittelt. Die Hamburger CDU nahm ihre Website am späten Vormittag aus dem Netz, wie die Sprecherin des Landesverbands, Anna Christina Hinze, sagte. Die Partei entschuldigte sich bei Besuchern der Seite, die "aufgrund von Wartungsarbeiten" offline sei. Inzwischen ist die Seite wieder online.

Das Hamburger Landeskriminalamt (LKA) habe Ermittlungen aufgenommen, sagte der Sprecher der Innenbehörde, Ralf Kunz. Außerdem werde der Hackerangriff beim Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz bewertet und geprüft, ob ein extremistischer Hintergrund vorliege.

Der Hackerangriff war offenbar nachts erfolgt. Die CDU habe den Vorfall am Dienstagmorgen entdeckt, sagte Hinze. Die Partei stelle Strafantrag. Einen direkten Kontakt seitens der Hacker habe es jedoch nicht gegeben. Der Angriff steht offenbar im Zusammenhang mit der aktuellen Zuwanderungsdebatte sowie möglicherweise einem geplanten Auftritt von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel am Mittwoch auf einer Regionalkonferenz in Lübeck oder dem für Anfang November in Hamburg vorgesehenen Besuch Merkels in Integrationsprojekten.

Zwtl: Auch Mecklenburg-Vorpommern betroffen Auch in Schwerin war die veränderte Seite am Dienstagmorgen bemerkt worden, wie ein Sprecher des Landesverbands sagte. Nachdem die Website wiederhergestellt worden war, ging die CDU Mecklenburg-Vorpommern am Mittag wieder online. Die Partei stellte ebenfalls Anzeige, auch hier ermittelt das LKA. In Mecklenburg-Vorpommern hat Merkel ihren Bundestagswahlkreis.

Die Hacker zeigten auf der Seite ein leicht verfremdetes Wappen des Osmanischen Reichs auf schwarzem Hintergrund. Darunter war ein Text platziert mit Fragen wie: "Wo bleibt das Geld für die Integration? Wo ist das Geld für die Moscheen?", "Wo bleibt die Toleranz? Wo bleibt die Religionsfreiheit?" sowie "Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?" Am Ende folgte der Satz: "Frau Merkel, wir erwarten Sie in Hamburg".

Bereits Anfang 2008 hatte ein Hacker den Internetauftritt der CDU in Schleswig-Holstein attackiert. Damals waren auch die Internetseiten sämtlicher Ortsvereine betroffen. Zu sehen waren türkische Flaggen und Parolen in türkischer Sprache. Der IP-Adresse zufolge war der Angriff damals aus dem türkischen Ankara erfolgt. (dapd)

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