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© ddp

Videos in High Definition: Fünf Mal schärfer, fünf Mal so teuer

Die bessere Qualität hat ihren Preis, auch wenn dieser nach dem Sieg von Blu-ray über HD-DVD rapide fällt. Was es zu beachten gilt

Sony macht es schon lange, Warner Brothers seit Kurzem und am Donnerstag hat sich auch der deutsche Filmproduzent und Filmverleih Constantin auf das DVD-Nachfolgeformat Blu-ray festgelegt. Von den großen Studios hält nur noch Paramount dem Konkurrenzstandard HD-DVD die Treue. Offiziell ist der Formatkrieg zwar noch nicht beendet, in der Verkaufspraxis der großen Elektronikketten ist die Entscheidung aber längst gefallen. Die meisten neuen Filme in High-Definition (HD) erscheinen als Blu-ray-Disc. (siehe Kasten). Erste Handelsketten verzichten bereits darauf, reine HD-DVD-Player zu verkaufen. Wenn schon HD-Fernsehen, dann in Blu-ray oder als Kombination beider Technologien. Dem Verbraucher kanns recht sein, denn die Preise für die neue TV-Technik geben rapide nach.

WER BRAUCHT HIGH-DEFINITION?

High-Definition ist vor allem ein Thema für die Besitzer eines Flachbildfernsehers, sagt Peter Knaak, „test“-Redakteur bei der Stiftung Warentest für den Bereich Bild und Ton. Je größer die Bildschirmdiagonale, desto augenfälliger wird der Unterschied zur herkömmlichen DVD. Die neuen 16:9-Fernseher mit High-Definition-Technik unterstützen Auflösungen von bis zu 1920 mal 1080 Bildpunkten. Das Bild ist bis zu fünf Mal schärfer als früher – aber eben nur mit einem entsprechenden TV-Gerät. Dann kann sich ein HD-Player sogar für herkömmliche DVDs lohnen, denn durch die Berechnung der fehlenden Pixel wirkt das Bild schärfer.

ABSPIELGERÄTE FÜRS WOHNZIMMER

Die Preise für HD-Player beginnen bei unter 500 Euro. Die Geräte unterstützen neben den klassischen DVD- und CD-Formaten einen der beiden hochauflösenden Standards. Blu-ray-Geräte gibt es unter anderem von Sony, Panasonic, LG und Philips. Auch Sonys Spielekonsole Playstation 3 spielt Blu-ray-Filme ab. Für die Microsoft-Spielekonsole Xbox 360 gibt es einen HD-DVD-Player als Zubehör. Der größte Hersteller von HD-DVD-Playern ist Toshiba. Einige Elektronik-Discounter in Berlin verzichten jedoch inzwischen auf den Verkauf von HD-DVD-Geräten. Wer sich alle Optionen offen halten möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für Multiformat-Player wie den LG BH-100 Super Multi Blue Player befinden sich im Sturzflug. Noch vor Kurzem mussten für dieses Gerät über 1500 Euro bezahlt werden. Inzwischen reichen 800 Euro aus.

WAS MUSS MAN BEIM KAUF BEACHTEN?

In den Standarddisziplinen sind die Unterschiede der Geräte eher gering, sagt Peter Knaak von der Stiftung Warentest. Um so wichtiger ist der Blick auf die Details. Zu den offensichtlichen Kriterien gehört: Je mehr Schnittstellen, desto besser. Musikfreunde sollten darauf achten, dass auch Super Audio CDs (SACD) unterstützt werden. Für Cineasten ganz wichtig ist, dass die Player die Umrechnung des 24-Bilder-Kinoformats beherrschen, sonst können langsame Schwenks unangenehm ruckeln. Dies lässt sich über das Ausprobieren verschiedener HD-Discs ermitteln. Auch beim Thema Reaktionszeiten geht Probieren über Studieren, um herauszufinden, wie lange es braucht, bis die DVD ausgeworfen wird oder der Film startet? Ein Blick in die entsprechenden Internetforen ist zudem grundsätzlich zu empfehlen.

DIE SPARVERSION IM PC

Der günstigste Einstieg in die HD-Welt gelingt mit dem PC. Einbaulaufwerke für HD-DVD oder Blu-ray kosten zwischen 200 und 300 Euro. Wie bei den Wohnzimmer-Playern gibt es auch bei den Einbaulaufwerken Kombigeräte, die für rund 450 Euro zudem noch in der Lage sind, normale DVDs zu brennen. Wichtig ist die Leistung des PCs. Als Faustformel gilt: Ein Computer, auf dem aktuelle 3-D-Spiele gut laufen, hat auch mit hochauflösenden Filmen kein Problem. Wird der Film ausschließlich am Computer angesehen, reicht eine aktuelle Standard-Grafikkarte aus. Will man den PC zugleich als Abspielgerät für einen Flachbildfernseher nutzen, muss die Grafikkarte entweder über einen DVI- oder einen HDMI-Ausgang verfügen. Dies ist nötig, um die Filmdaten in der richtigen Qualität zum Fernseher zu übertragen. Zudem werden diese Schnittstellen benötigt, um die Kopierschutzinformationen vom Player zum Fernseher zu übertragen. Mit den alten Ausgängen bliebe der TV-Bildschirm schwarz.

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