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Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck.

© dpa

Wegen Datenschutzbedenken: Platzeck kündigt Facebook die Freundschaft

Brandenburgsministerpräsident Matthias Platzeck drückt den "Löschen"-Knopf: wegen seines zweifelhaften Datenschutzes will er auf das soziale Netzwerk Facebook verzichten - bis auf Weiteres.

Mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) verzichtet ein weiterer Politiker auf ein eigenes Profil bei dem sozialen Netzwerk. Es sei „bis zur Klärung offener datenschutzrechtlicher Fragen stillgelegt“ worden, teilte Platzecks Staatskanzlei am Dienstag in Potsdam mit.

Platzeck folgt damit Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU). Aigner hatte Facebook bereits Mitte 2010 den Laufpass gegeben, um ein Zeichen für den Schutz der Nutzerdaten zu setzen.

Das US-Unternehmen steht derzeit vor allem in Deutschland in der Kritik. Datenschützer und Politiker bemängeln, das Unternehmen um seinen Gründer Mark Zuckerberg halte sich nicht an die deutschen Gesetze und sammle zu viele Informationen seiner Nutzer.

Facebook hat sich inzwischen allerdings dem Druck der Politik ein wenig gebeugt: Vertreter des US-Unternehmens arbeiten mit anderen Unternehmen wie Google und den deutschen VZ-Netzwerken (StudiVZ, SchülerVZ) seit Anfang November einen Kodex für den Datenschutz in sozialen Netzwerken aus. Ein erster Entwurf soll zur Fachmesse CeBIT Anfang März präsentiert werden. Rechtsverbindlich wäre er nicht.

Laut Facebook tauschen sich etwa 20 Millionen Internetnutzer aus Deutschland auf dem Portal aus. Das wäre jeder vierte Bundesbürger. Damit ist in Deutschland keine andere Plattform so erfolgreich, auf der Freunde miteinander Neuigkeiten, Fotos und Internet-Tipps teilen können. Weltweit zählt Facebook schon mehr als 800 Millionen Nutzer. (dapd)

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