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Zu PAPIER gebracht: Wie Hund und Katze

Das Verhältnis zwischen alten und neuen Medien war nicht immer das beste. Facebook räumt News nun einen höheren Stellenwert ein. Auch die klassischen Medien wissen, was sie an Facebook, Google+ und Twitter haben.

Das Verhältnis von Hunden und Katzen ist von Missverständnissen geprägt. Die beiden Tierarten verstehen sich zumeist besser, als es das landläufige Vorurteil vom Dauerstreit von Hund und Katze suggeriert. Das größte Missverständnis aber wurde gerade erst vor ein paar Tagen von einem Unternehmen namens Superfish aufgedeckt, dessen Geschäftsidee darin besteht, aus dem textbasierten Internet ein Internet der Bilder zu machen. Um sich diesem Ziel zu nähern, hat Superfish die bei Facebook hochgeladenen Fotos analysiert – soweit diese öffentlich zugänglich sind. Sich alle Fotos anzusehen, wäre selbst für Algorithmen eine Herkulesaufgabe, denn täglich laden die Facebook-Nutzer nicht weniger als 350 Millionen Fotos hoch, insgesamt lagern auf den Facebook-Servern über 250 Milliarden Bilder.

Fünf Mal mehr Bilder von Hunden als von Katzen

Bei der Analyse hat Superfish nun herausgefunden, dass fünfmal mehr Hundebilder bei Facebook eingestellt werden als Fotos von Katzen. Dabei würde vermutlich jeder halbwegs internetaffine Zeitgenosse, der sich mehr oder minder regelmäßig in den Social Networks die Zeit vertreibt, bei einer Wette felsenfest behaupten, dass das Netz von Katzenfotos und Katzenvideos überläuft. Weit gefehlt, die Nachricht heißt: Der Hund ist auch im Internet des Menschen liebstes Haustier.

Facebook hat auf Nachrichten wie diese nun reagiert. Gemeint sind nicht die Missverständnisse bei Hunden und Katzen. Nein, es geht darum, dass News in Facebook ein größeres Gewicht bekommen. Mit gutem Grund: Das Netzwerk hat herausgefunden, dass Nachrichtenbeiträge, wie sie auch der Tagesspiegel und viele seiner Autoren bei Facebook posten, dreimal stärker angeklickt werden, als dies noch vor einem Jahr der Fall war. Facebook will nun seine Sortieralgorithmen anpassen und diese Beiträge stärker priorisieren, so dass die Facebook-Mitglieder sie noch besser in ihrem persönlichen Nachrichtenstrom finden können. Zudem sollen Beiträge zum gleichen Themenkomplex gebündelt werden, so wie das die klassischen Medien mit ihrer Ressortaufteilung schließlich auch machen. Die Änderungen könnten sich zur selbsterfüllenden Prophezeiung auswirken. Denn wenn Facebook die immer wichtiger werdenden News noch weiter aufwertet, verändert sich auch der Charakter des Netzwerkes.

Facebook: Wir lieben Qualitätscontent

Die Newslieferanten, also die klassischen Medien, werden sich darüber freuen, dass Facebook den Qualitätscontent stärker schätzt. Jetzt, wo sich das Verhältnis von alten und neuen Medien normalisiert, kann man sich wieder anderen Dingen zuwenden. Zum Beispiel Tierbildern: Wie dem von „Beast“, Mark Zuckerbergs Hund, der es inzwischen auf 1,5 Millionen Facebook-Fans bringt. Oder von „Sockington the cat“, dem Twitter-Star. 1,37 Millionen Follower hat das Tier, dessen Besitzer in über 7000 Tweets immer etwas Lustiges zu sagen haben. Auch das ist eine Nachricht.

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