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Der ehemalige US-Schwimmstar Michael Phelps (Mitte) sitzt auf einer undatierten Aufnahme vor den Inseln der Bahamas auf dem Boot und bereitet sich auf ein Showrennen gegen einen Weißen Hai vor. Tatsächlich schwamm Phelps dann gegen eine Computeranimation.

© Discovery Channel/dpa

Discovery-Zuschauer mächtig verärgert: Michael Phelps schwimmt gegen Fake-Hai

Angekündigt hatte der US-Sender Discovery ein Wettschwimmen zwischen Weißem Hai und Olympiasieger Michael Phelps. Tatsächlich schwamm Phelps gegen eine Computeranimation

Schon der raffgierige "Weiße Hai" in dem Thriller von Steven Spielberg war kein echter, "Bruce", so der Spitzname der Filmcrew, war ein mechanisches Ungeheuer. Trotzdem war der Effekt des Kampfes Mensch gegen Tier gewaltig, der Film an den Kassen ein Blockbuster - und der Weiße Hai für immer ein Killer der Meere.

Davon wollte jetzt auch der US-Sender Discovery profitieren. Angekündigt war ein „Kampf um die Vorherrschaft im Ozean“ - die Werbung erweckte den Eindruck, als trete Michael Phelps gegen einen echten Hai zu einem Wettschwimmen an. Tatsächlich wurde laut US-Medien aber anhand der Daten mehrerer Tiere ein computergeneriertes Bewegtbild eines Hais erstellt und in die Aufnahmen von Phelps hineinmontiert. Bei dem vermeintlichen Rennen vor Südafrika, das am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde, war der 23-fache Olympiasieger Phelps mit einer Monoflosse laut Discovery zwei Sekunden langsamer als das errechnete Hai-Modell.

Zuschauer fühlen sich betrogen

Online äußerten viele Zuschauer ihr Unverständnis für die irreführende Reklame. „Dass Michael Phelps nicht gegen einen echten Hai schwimmt, ist, als ob man Tickets für Kanye West verkauft bekommt und dann die Performance eines Kanye-Hologramms sieht“, schrieb ein Nutzer auf Twitter. „Wir wurden alle betrogen“, meinte ein anderer. Der Beitrag war Teil einer Discovery-Themenwoche zu Haien.
Die Dreharbeiten zu dem vermeintlichen Wettkampf sollen bereits vor Wochen stattgefunden haben. Phelps selbst hatte in einem vor rund zwei Wochen veröffentlichten Interview des Magazins „Entertainment Weekly“ den Eindruck erweckt, dass es sich um ein reales Rennen handelte: „Es ist eine Gelegenheit, die man nicht täglich bekommt - gegen einen Weißen Hai anzutreten.“ Das Sicherheitskonzept habe ihn überzeugt: „Alles was ich sagen kann ist, dass wir nicht in einem Pool waren. Wir waren in offenem Gewässer. Wir waren sehr sicher. Wir hatten etwa 15 Sicherheits-Taucher in der Nähe" - aber keinen Weißen Hai. (mit dpa)

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