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Medien: Döner macht schöner

Einfach nur zum Lachen: „Alles getürkt“ auf Pro 7

Ein Schnurrbart, dunkle Kontaktlinsen, eine schwarze Perücke: fertig ist der Türke. RapSänger Bürger Lars Dietrich ermittelt in seiner ersten Spielfilm-Rolle als Polizist Olaf Stern verdeckt gegen Drogenhändler und verliebt sich dabei in die Kunststudentin Nihan (Türkiz Talay). Die Verkleidung erweist sich auch dabei als nützlich; die junge Türkin hat sich gerade geschworen, nie wieder eine Beziehung mit einem deutschen Mann einzugehen. Also alles wunderbar, nur ein Problem gibt’s: Immer muss Olafs türkischer Freund Cem (Hilmi Sözer) in seiner Nähe sein, um per Funk sprachliche Hindernisse zu überwinden. Cem kriegt Blondinen gelegentlich auf die Mitleids-Tour rum. Die folgende Nacht, sagt er dann, sei seine letzte in Deutschland, weil man ihn abschieben wolle.

Der Pro-7-Film „Alles getürkt“ (20 Uhr 15) will keine dramatische Zuspitzung der kulturellen Differenzen, er will kein unterschwelliges Klagelied über die Heimatlosigkeit der dritten Einwanderergeneration sein. All die ernsten Filme über das problembeladene deutsch-türkische Zusammenleben seien ja wahr und richtig, sagt die 29-jährige Regisseurin Yasemin Samdereli. „Aber ich habe auch viel Positives erlebt. Deutsch-türkische Verwicklungen können viel Spaß bereiten.“

Von Beginn an sollte der Film deshalb eine Komödie werden, die der multikulturellen Realität mit Witz und Augenzwinkern zu Leibe rückt. Das gelingt über weite Strecken, obgleich sich „Alles getürkt“ nicht sonderlich über das übliche Komödien-Allerlei heraushebt.

Aber ehrlich: Wer hätte gedacht, dass bei dem Privatsender um 20 Uhr 15 ein Film läuft, in dem streckenweise Türkisch gesprochen wird und Untertitel eingeblendet werden? tgr

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