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Twitter will konsequenter gegen Hetze vorgehen.

© AFP/EMMANUEL DUNAND

Drohungen und Beleidigungen im Internet: Twitter verspricht härteres Vorgehen gegen Hetze

Twitter ergänzt seine Regeln, um besser gegen Hetze und Drohungen vorgehen zu können. Der Kurznachrichtendienst steht wie Facebook seit Jahren in der Kritik.

Twitter hat ein härteres Vorgehen gegen Hassreden und Drohungen versprochen. Neu formulierte Regeln sollen zeigen, dass der Kurznachrichtendienst ein solches Verhalten nicht tolerieren werde, hieß es in einem Blogeintrag in der Nacht zum Mittwoch.

Twitter deutete an, dass mehr Konten blockiert oder Nutzer zur Verifizierung mit einer Telefonnummer aufgefordert werden könnten - dies habe sich in der Vergangenheit als effiziente Maßnahme erwiesen, hieß es.

Zugleich blieben viele Änderungen in dem neuen Regelwerk eher kosmetischer Natur: Einige Punkte wie das Verbot unerwünschter Spam-Nachrichten oder Gewaltdrohungen wurden einfach nur umgestellt.

Neu ist eine Passage, in der ausdrücklich „hasserfülltes Verhalten“ untersagt wird, bei dem Twitter-Nutzer wegen ihrer Rasse, Nationalität, sexuellen Orientierung, Alters, Behinderungen oder Krankheiten angegriffen werden.

Zugleich ist das Problem von Twitter weniger die Härte der Regeln als ihre Umsetzung. Dem Kurznachrichtendienst wird schon seit Jahren vorgeworfen, gegen Tweets mit Hassrede oder Gewaltdrohung nicht schnell genug vorzugehen und nichts gegen zahlreiche Konten radikaler Islamistengruppen wie dem Islamischen Staat (IS) zu unternehmen. Einer Studie des Brookings Instituts zufolge unterhielt der IS zwischen September und Dezember vergangenen Jahres mindestens 46.000 Twitter-Accounts. Twitter hatte schon Anfang des Jahres eine härtere Gangart versprochen.

Auch Facebook war in den vergangenen Monaten in eine heftige Welle der Kritik vor allem in Deutschland geraten, dem weltgrößten Online-Netzwerk wurde vorgeworfen, zu lasch gegen Hetze gegen Flüchtlinge vorzugehen. Facebook will nach Druck auch aus der Politik unter anderem seine Prüfer besser schulen. (dpa, Reuters)

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