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Larissa Marolt und Jochen Bendel in der Hängematte. 'Alle Infos zu 'Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!' im Special bei RTL.de.

© RTL

Dschungelbuch (5): Dschungelcamp: Flattermänner im Bauch

Am fünften Tag des Dschungelschauspiels haben sehr viele Menschen im Subtropenwald light einen großen Mund - leer oder auch gefüllt. Dabei nimmt Larissa Marolt ihr Recht auf einen Rest Würde wahr.

Fernseher schwarz, da sirrt folgendes im Kopf: Es gibt einen amerikanischen Produzenten, der heißt Skrillex, und er hat die vergangenen ein, zwei Jahre Songs in den Charts getunt, auch in Australien. Die Lieder sind meist recht melodisch, und dann haut plötzlich was schräg von der Seite rein, dreht ordentlich auf, wuschelt einem die Haare durch und sägt stählern an den Nerven - so richtig electro-kraftvoll. Bislang klang so im Camp 2014 Larissa Marolt, aber das Schöne am wahren Leben und auch am durchdesignten Dschungelschaupiel ist, dass es immer anders kommt als man denkt. Und zwar nicht nur in Ex-Pornosuperstar Melanie Müllers Mund. "Wer weiß, was Du da schon alles drin gehabt hast", gab Larissa im Zickenkonflikt Dienstagnacht zurück. Naja, okay, aber auch das ist ja normal.

Jedenfalls wird Tag 5 der "schwulenfreundlichsten Winterspiele der Welt" (danke, liebe RTL-Texter, für den genialen Spruch für Daniel Hartwich), also Tag fünf wird als der Tag des "Schrottpromi"-Camps 2014 durch meine Fernsehbrille als der eingehen, an dem das subtropische Regenwaldblatt des Dschungels light rund 130 Kilometer südlich von Brisbane sich wandelt.

Imageverlust für Melanie Müller und Wilfried Glatzeder

Danke für die innovative Inszenierung, RTL. Anfangs habt ihr Melanie Müller zu meiner Favoritin gecastet - Superossi, unerschrocken, herzlich, natürlich, authentisch - aber Dienstagnacht mochte man sie wegen ihrer zunehmend autoritären, auch verbalen Zugriffe am liebsten zur Bundeswehr abordern. Der Glatzenpeter, der Glatzeder - um seinen angeblichen Imageverlust durch Trash-TV trauerte angeblich sein Köpenicker Kiez. Und ja, so ist es gekommen. Aber nur, weil er sich vom lebenserfahrenen Beschwichtiger zum arroganten Hassprediger entwickelte. Böser böser Mann!

Spätestens seit Dienstag muss auch der letzte RTL-Zuschauersadist am Feuer ein paar Zentimeter näher zur ungewöhnlich leisen Larissa gerückt sein. Ja, sie scheint ein persönlichkeitsbeeinflussendes psychologisches Problem zu haben, da muss man ihr unbedingt professionell zur Seite stehen. Das ist nicht inszeniert, anders als Gabbys Tränen. Und das spürt selbst Zickensonja und nimmt die inszenierte Hassfigur sogar mal in Schutz. Aber Larissa hat entgegen jeglichen Gruppenmobbings schon oft alles in den Prüfungen versucht, jawoll. Und Melanie Müller ist einfach großmäuliger und erfahrener im Schlucken auch von Emublut und gequirltem Anus (RTL, echt?! Ich war mal bei DSDS hinter den Kulissen, ich hab da meine Zweifel).

"Ich geh doch auch nicht auf der Straße einen Müllmann umarmen"

Camp-Ahne Wilfried Glatzeder sagte, als das Larissamädchen sich mal wieder bedürftig umarmen lassen wollte, abfällig: "Ich geh doch auch nicht auf der Straße einen Müllmann umarmen." Was sind denn das für Misstöne! BSR-Justiziar, übernehmen Sie, und fegen Sie den Fatzke aus dem Dschungel! Mittwoch muss der werdende Dschungelkönig der Arroganz mal zeigen, was er drauf hat. Gemeinsam mit Larissa, die in Folge fünf ihr Recht auf einen Rest Würde wahrgenommen hat, weil sie sich nicht vor aller Welt übergeben wollte. Hätten sogar einige Camper akzeptiert, hätte sie es nur erzählen können. Das Mädel wollte ja sogar, weil sie meinte, im Sterne- und damit im Lebensmittel-ins-Camp-Bringen versagt zu haben, ihr Essen den anderen abtreten: Ihr könnt mein Essen haben. Lieb.

Habe ich mich getäuscht oder war Glatzeder die Stimme der Milka-Werbung zwischendrin? Das wäre geschmacklos. "Die Wendlerin" (danke, Proll-Privatfernsehen, auch für diese sublime Homophobie-Kampfansage vor Millionenpublikum durch sich beiläufig einbürgernde Gender-Kosenamen), also der memmig oder abgekartet geflüchtete Wendler soll in den nächsten Tagen eine neue CD rausbringen. Aha! Die britische Popsängerin Lily Allen ist mit dem offiziellen Titelsong "Hard Out Here" laut Mediacontrol schon von Null auf zwei in den deutschen Charts nach vorn katapultiert. Auch das gibt ordentlich Gema-Gebühren.

Beim dem genial betexteten, gerade noch so bis Anschlag menschenverachtenden Trashformat "Ich bin ein Star" hört und bekommt jeder das, was er verdient. "Ich esse keine Schmetterlinge", sagt die junge Österreicher Ex-Außenseiterin einmal panisch. Wetten, seit Dienstag haben mehr Zuschauer Flattermänner im Bauch für sie. Skrillex it!

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