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Guten Appetit. Das fermentierte Lammhirn bekam Radost Bokel (r.) nicht runter, während Kim Debkowski sogar einen Hirschpenis verspeiste.

© RTL

Dschungelcamp XII: Das Format, dem die Zuschauer vertrauen

Auf nichts ist mehr Verlass im deutschen Fernsehen. Gottschalk stolpert in der ARD, Heidi Klum trennt sich von Seal. Wie gut, dass es das Dschungelcamp gibt. Das erfüllte am Dienstag wieder einmal die Erwartungen der Zuschauer - obwohl es diesmal keine Brüste zu sehen gab.

Im Fernsehen ist offenbar auf nichts mehr Verlass. Thomas Gottschalk ist plötzlich in der ARD zu sehen, Heidi Klum trennt sich von ihrem Seal und Arnulf Baring ist dieses Jahr noch in keiner Talkshow aufgetaucht. Wie gut, dass es das „Dschungelcamp“ gibt - das fernsehweit einzige Format, dem der Zuschauer noch trauen kann. Klar, ist ja auch RTL.
Mit der aktuellen Staffel liefert der Sender erneut den besten Beweis dafür, wie sehr ihm das Publikum vertrauen kann: Scheint das Niveau bereits seinen tiefsten Punkt erreicht zu haben, unterbietet es RTL mit dem „Dschungelcamp“ noch einmal – und trifft damit exakt die Erwartungen der Zuschauer. Herrlich ist das und ganz entspannend, denn so gibt es keine bösen Überraschungen. Dienstag war es wieder soweit.
Nachdem es tagelang Micaela Schäfers Brüste in Nahaufnahme gezeigt wurden und das allmählich zu langweilen drohte, gab es Dienstag Vaginas, einen Penis und zahlreiche Schwänze zu sehen – und zu essen. Kim Debkowski und Radost Bokel durften zur Sarah-Knappik-und-Jay-Khan-Gedächtnis-Prüfung antreten und wurden zum „Dschungel-Imbiss“ eingeladen. Für Bokel die erste Prüfung – und die letzte. Denn bitte, wenn sie schon das Essen verweigert, dann wenigstens mit Drama. No Show, no call - wer keinen guten Auftritt hinlegt, wird von den Zuschauern nicht in die nächste Runde gewählt, so einfach ist das. Das hat ja sogar Sarah Knappik im vergangenen Jahr kapiert.

Bokel aß „Pommes rot/weiß“ ( stinkende Käse-Frucht mit Fischsoße) und „Spaghetti Bolognese“ (Mäuseschwänze mit Fischsoße),  bot kein Geschrei und kein Gekotze und schaute regungslos zu, wie Kim Debkowski einen Snack nach dem anderen hinunterwürgte: Erst „Schaschlik“ (zwei Vaginas vom Buschschwein), die angeblich nach „Omlett“ schmeckten, dann „Hot Dog“ ( Penis vom Buschhirsch), der angeblich nach „Penis“ schmeckte. Weiter versuchte sie sich ebenso am „Hamburger“ (Frikadelle aus kleingehackten Kakerlaken und Mehlwürmern) wie am „Erfrischungsgetränk“ (pürierte Kakerlaken mit Stücken). Aber das mit den Kakerlaken ging nun wirklich nicht, denn erst neulich hatte sie eine im Bett – und nein, sie meinte damit nicht Rocco Stark, der sich vielleicht freuen würde, wenn sie ihm einen solch dschungelwürdigen Kosenamen geben würde. Schließlich nennt er sie „mein Schnäuzelchen“. Ach, die beiden, das sieht sowieso aus wie die große Liebe.

Aber danach sah es bei Heidi und Seal auch aus. No Show, no call, Kim und Rocco wissen das. Blöd nur, dass selbst Ailton sie durchschaut. „Die beiden?“, sagte er zu Vincent Raven, als das „Schnäuzelchen“ seine Zunge wie eine kleine Kakerlake in Roccos Ohr verschwinden lassen wollte, "nein".  Doch werden sich Kim und Rocco wohl auch bald trennen müssen, denn es sieht schlecht aus für die drei verbleibenden Männer im Camp. Alles läuft auf ein Finale mit drei Frauen hinaus, nach dem Aus für Jazzy und Radost Bokel heißen die Anwärterinnen: Kim Debkowski, weil sie sich mit ihren Tischmanieren wieder ganz nach vorne gebracht hat und die Zuschauer sie wohl noch nicht so schnell wieder unter ihrer Make-up-Maske sehen wollen. Micaela Schäfer, die mit ihrer sanftmütigen Art die Mutter Teresa des Camps ist, nur eben nackt – obwohl, Dienstag trug sie einen „Hipster“ und nicht mehr nur „String“, aber vielleicht war das für ihre Verhältnisse züchtige Outfit auch nur ein Zugeständnis angesichts der Regenmassen, die das Camp zu fluten drohen. Und die dritte Anwärterin ist Brigitte Nielsen, die am Dienstag wieder vollen Einsatz zeigte. Sie heulte, zickte, flehte, tröstete.

No Show, no call – denn sie weiß: Nicht nur auf RTL, sondern auch auf die Zuschauer ist Verlass.

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