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Medien: Ein Arte-Abend mit Woody Allen: Alles Gute - nachträglich

Der kleine Mann mit dem scheuen Blick hinter der dunkel umrandeten Brille war Gagschreiber beim Fernsehen, stand als Comedian auf der Bühne und tritt noch heute jeden Montag abend mit einer Jazzband auf. Berühmt wurde Allen Konigsberg, der am 1.

Der kleine Mann mit dem scheuen Blick hinter der dunkel umrandeten Brille war Gagschreiber beim Fernsehen, stand als Comedian auf der Bühne und tritt noch heute jeden Montag abend mit einer Jazzband auf. Berühmt wurde Allen Konigsberg, der am 1. Dezember 65 Jahre alt wurde und sich seit 1952 Woody Allen nennt, durch seine 30-jährige Filmarbeit. Etwas verspätet gratuliert Arte dem New Yorker Regisseur, Autor und Schauspieler mit einem Themenabend.

Nach der obligatorischen Wiederholung von "Manhattan" (20 Uhr 45) begibt sich auch Matthias Kremin nach New York, in "Woodys Welt". Kremin wartet mit kleinen Kostbarkeiten auf, etwa mit Woody Allen als Comedian - ohne deutschen Kommentar oder Untertitel. Kleiner Schönheitsfehler: Der als "deutsche Erstausstrahlung" angekündigte Film war vor einigen Tagen in kürzerer Version bereits im WDR zu sehen.

Merkwürdig auch, dass Manfred Behrens nach dem sehenswerten Kurzfilm "Waiting for Woody" eine weitere Dokumentation vorlegt, die manche Details wiederholt. Nicht nur, dass "Woody and Mr. Allen" mit dem gleichen bombastischen Truthahn-Sandwich aus dem Restaurant "Carnegie Deli" beginnt, das uns auch schon bei Matthias Kremin aufgetischt wurde. New York, die Filmzitate, der makabre Witz von Woody Allen über den zum Nazi "bekehrten" Rabbi und natürlich Elaine Kaufman von "Elaines", einem seiner Lieblingsrestaurants - manchem wird es so vorkommen, dass jemand bei Arte dieselbe Kassette aus Versehen ein zweites Mal eingelegt hat. Freilich sorgt Manfred Behrens für einen deutlich anderen Akzent: Er legt ein echtes Woody-Allen-Porträt vor, befragt Weggefährten und Biographen und lässt zuweilen kritische Töne anklingen. Humor beweist Behrens, indem er seine zahlreichen vergeblichen Telefonanfragen nach einem Interview mit Woody Allen in den Film einbaut. Da wirkt es überraschend, dass Arte direkt im Anschluss "Woody Allen im Interview" (von Kremin) anbietet - Programmplanung im Zickzack-Kurs.

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