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Medien: Ein Elefant ermittelt

Neue ambitionierte Serie um Kommissar mit Ausnahmegedächtnis

Der Pilotfilm zur neuen Serie, der 2002 lief, war bemerkenswert: ein Film um den einsamen, selten lächelnden und verbissenen Kommissar Matthias Steiner (Thomas Sarbacher), der ein ElefantenGedächtnis hat – daher der Titel „Der Elefant“. Seine schwangere Frau, die ebenfalls bei der Polizei arbeitete, war bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden. Für den Darsteller Thomas Sarbacher ist das der Schlüsselmoment im Leben Steiners: Steiner habe im Grunde zwei Leben verloren, auch das eigene. „Wie macht einer weiter, wenn er so etwas wegstecken muss?“

Doch in der Serie wird auf Steiners Vorgeschichte kein Bezug mehr genommen, und so bleiben die Motive für seine raue Empfindsamkeit auch in der Folge, die sich um die Liebessehnsucht einer Putzfrau dreht („Frau Sandmanns Glück“), unklar. Dank des überzeugenden Spiels des markanten Sarbacher hebt sich „Der Elefant“ trotzdem aus dem Serien-Allerlei heraus. Der 42-Jährige, der nach Theater-Engagements in Bremen, Klagenfurt, Zürich und Konstanz bereits in einigen Fernsehfilmen zu sehen war („Pest – Die Rückkehr“/RTL, „Tödliches Vertrauen“/ZDF), spielt hier erstmals eine Serien-Titelrolle. Steiner leitet ein Dezernat, das in ungeklärten und lange zurückliegenden Fällen ermittelt. Laut Sarbacher ist das „eine gute Gelegenheit, Geschichten zu erzählen“ statt sich auf das Ermittlungshandwerk zu beschränken. Denn sowohl in der Welt des Täters als auch im Umfeld des Opfers habe das Fundament der Lebenskonstruktionen Risse bekommen: „Und das wird immer spannender, je länger die Tat her ist.“ Aber weil vor den Dreharbeiten die Reihenfolge der Episoden nicht festgelegt wurde, lässt sich das Verhältnis zwischen Steiner und seinem Ermittler-Team nicht weiterentwickeln. So wird das Potenzial dieser Serie nicht ausgeschöpft.tgr

„Der Elefant“: Sat 1, 20 Uhr 15

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