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Medien: „Einmal Fußball, immer Fußball“

„Bin ich eigentlich Fußballfanin?“, fragt sich Olga Semenova.

„Bin ich eigentlich Fußballfanin?“, fragt sich Olga Semenova. „Schließlich gibt es ja auch eine Kanzlerin und Senatorinnen?“ Offenbar ist es im Deutschen nicht vorgesehen, ein weiblicher Fußballfan zu sein. Oder hat es vielleicht etwas mit der englischen Herkunft des Wortes zu tun – Hooliganinnen gibt es ja auch nicht?!

Olga Semenova beschäftigt sich viel mit Sprache – neben Russisch spricht sie Deutsch, Französisch und Spanisch. Die Auslandskorrespondentin der russischen Nachrichtenagentur „Nowosti“ ist spezialisiert auf Politik und internationale Sicherheit. Dass sie jetzt als Sportreporterin bei der WM unterwegs ist, hat sich zufällig ergeben. „Wenn sich unsere Nationalmannschaft für die WM qualifiziert hätte, wäre es mir auch dieses Mal erspart geblieben“, sagt sie, denn „in dem Fall hätte man aus Moskau eine üppige Sportjournalistenstaffel geschickt.“ Sie hat sich nicht darum geschlagen, über die WM berichten zu dürfen. Dass sie sich nicht für Fußball interessiert, können die Kollegen ihr aber nicht vorwerfen: „Ich bin seit meiner Kindheit Fußballfan – mein Held war damals der legendäre russische Torwart Lew Jaschin von Dynamo Moskau.“

In Russland gibt es ein Sprichwort: „Wer mal Radfahren gelernt hat, wird es schon nicht verlernen. Einmal Fußballfan, immer Fußballfan“, schließt Semenova daraus, die inzwischen absolut begeistert ist von der WM. „Die Gefühle der deutschen Fans lassen die Wolken über den Stadien verschwinden“, sagt sie. dal

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