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Emotionen: Japan bewegt TV-Zuschauer

Die Katastrophe hat das Programm der Fernsehsender am Wochenende durcheinandergewirbelt und auch für Diskussionsstoff unter Zuschauern gesorgt.

Talkshowthemen wurden geändert, Sendungen verschoben. Die für Samstagabend vorgesehene Show „30 Jahre Musikantenstadl“ wurde kurzfristig aus dem Programm genommen und soll zu einem späteren Termin gesendet werden. Nach der Sonderausgabe der „Tagesschau“ lief wieder ein „Brennpunkt“. Statt „Musikantenstadl“ zeigte die ARD um 20 Uhr 45 die Doku „Tschernobyl - Der GAU und die Ohnmacht der Politik“, danach eine verlängerte Ausgabe der „Tagesthemen“. Diese Entscheidung, brachte der ARD viel Respekt ein, jedoch nicht so viele Zuschauer. Die Doku sahen 3 Millionen Zuschauer, die „Tagesthemen“ 3,26 Millionen. Beim „Musikantenstadl“ schauen um die fünf Millionen zu. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel erklärte, angesichts der dramatischen Ereignisse in Japan werde der Programmablauf im Ersten laufend der aktuellen Entwicklung angepasst. Die ARD, so Piel reagiere schnell, angemessen und kompetent auf das Informationsbedürfnis des Publikums.

Ob die am Samstagabend im ZDF-„heute-journal“ zu den zusammengeschnittenen Unglücksbildern aus Japan im Hintergrund laufende Trip-Hop-Musik von „Massive Attack“ angemessen war, darüber lässt sich streiten (siehe Seite 23). „Wir hatten diese Bilder wie schon in früheren Krisen mit einem Musikakzent unterlegt. Dieser war sehr zurückhaltend, darauf achten wir ganz besonders, weil nicht der Eindruck von Musikvideoclips entstehen soll“, sagte Elmar Theveßen, Leiter der ZDF-Hauptredaktion „Aktuelles“. Auch der Nachrichtenkanal N24 unterlegte Bilder aus Japan mit dräuender Musik, die man von History-Dokus kennt. „Es gibt ja ganz unfassbare Emotionen zu diesem Thema“, sagte N24-Sprecherin Kristina Faßler dem Tagesspiegel. Die Musik habe den Effekt, diesen Emotionen zu entsprechen. meh

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