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Medien: Erst Hurrikan, dann Aliens

Die US-Serie „Invasion“ will mächtig erschrecken

Kennt man schon. Ist doch fast immer so in Mysteryserien. Da gibt es jemanden, dem nicht geglaubt wird. Auch in der Ur-Mysteryserie „Akte X“ hielt man den Ufo-und-Verschwörungstheorien-Fanatiker Fox Mulder eher für einen Spinner, als dass man sein Übersinnlichkeitsgeschwafel für bare Münze genommen hätte. Und auch diesmal, bei „Invasion“, glaubt jemand an Seltsam-Unglaubliches – da erzählt dieser Dave doch tatsächlich von „extraterrestrischen biologischen Einheiten“ oder weniger pseudowissenschaftlich ausgedrückt: von Außerirdischen.

Der Pilotfilm der 22-teiligen US-Serie ist atmosphärisch dicht, die Charaktere werden gut eingeführt, die Geschichte so erzählt, dass man unbedingt wissen möchte, wie es in der nächsten Folge weitergeht: Ein riesiger Hurrikan hat die Kleinstadt Homestead in Florida verwüstet. Sonderbare Lichter tauchen auf, die aus dem Meer kommen und zu Beginn der Folge ein Wetterbeobachtungsflugzeug zerstören. Es kracht und krawummt, und hin und wieder erschrecken Schockeffekte. Woran ist dieser Mensch gestorben, dessen Skelett Dave, dieser Ja-ich-glaube-an-Aliens-Spinner, gefunden hatte? Unidentifizierbare Stacheln ragen durch Kopf und Nacken. Und was ist mit Dr. Mariel Underlay passiert, der Frau von Sheriff Tom Underlay? Nach der Nacht, als der Hurrikan kam, wurde sie nackt und ohne Erinnerung daran, was geschehen ist, in den Everglades gefunden. Dazu kommen die ganz gewöhnlichen Probleme, die neumodische, komplizierte Patchworkfamilien-Strukturen so mit sich bringen.

Die anfängliche Spannung kann „Invasion“ nicht halten. Im Verlauf ist sie nur eine relativ fesselnde Serie, die relativ gut produziert, aber relativ unoriginell ist. Kennt man schon, denkt man sich immer wieder: Was hier passiert, passiert in allen Mysteryserien.

„Invasion“, Pro Sieben, 20 Uhr 15

Till Frommann

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