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Fall Maddie

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Fall Madeleine: Maddies Eltern prüfen Schritte gegen "Titanic"-Satire

Die Eltern der verschwundenen Madeleine fühlen sich von einem Artikel des deutschen Satire-Magazins "Titanic" verletzt. Die Redaktion lehnt eine Entschuldigung bislang ab.

Die Eltern des seit einem halben Jahr verschwundenen britischen Mädchens Madeleine McCann sind empört über einen Beitrag im deutschen Satire-Magazin "Titanic". Der Artikel sei "sehr verletzend" und in keiner Weise lustig, sagte der Sprecher von Gerry und Kate McCann, Clarence Mitchell, laut der britischen Boulevardzeitung "Sun" vom Donnerstag. Anwälte würden die Veröffentlichung prüfen. Die "Titanic" zeigt in ihrer neuen Ausgabe in einer fiktiven Supermarkt-Anzeige Bilder des Mädchens auf verschiedenen Produkten wie Schokolade oder Zwieback.

Zu einem Haushaltsreiniger heißt es dort, dieser verwische alle Spuren im Haushalt. Da habe der "DNA-Test keine Chance". Aus der "Maggi"-Flasche wird darin die "Maddie-Würze". In der Anzeige heißt es zudem: "Hier kommt Maddie! Sie ist das bekannteste Gesicht der Welt - wenn nicht des ganzen Universums! Auf ausgewählten Produkten unseres Sortiments befindet sich ihr Portrait. Wer sie findet, darf sie einfach mitnehmen - und bezahlt nur die Hälfte."

"Klassische Mediensatire"

Titanic-Chefredakteur Thomas Gsella verteidigte den Beitrag. Er sei "erstaunt" über die Reaktion, da es sich um eine "klassische Mediensatire" handele, sagte Gsella. Alle Zeitungen machten Auflage mit dem Fall, die "Titanic" habe dies nun ein bisschen überspitzt. Die Satire mache auch keine Witze über die Eltern und richte sich auch nicht gegen das Mädchen.

Unterdessen hat Madeleines Vater, fast genau sechs Monate nach dem Verschwinden seiner Tochter, heute seine Arbeit als Arzt wieder aufgenommen. Der Kardiologe Gerry McCann arbeitet vorerst drei halbe Tage pro Woche in einem Krankenhaus im englischen Leicester. Er wolle Schritt für Schritt wieder ein Stück zur Normalität zurückfinden, berichteten britische Medien. Die Mutter Kate McCann, ebenfalls Ärztin, werde vorerst nicht arbeiten. Madeleine war Anfang Mai kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. (mit AFP/dpa)

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