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Feiertagsprogramm: Schneegestöber, Couchgeflüster

Märchenstunden und Konzerte, Besinnliches und Alptraumhaftes – manchmal brauch man eine Auszeit. Ein Überblick zum Feiertagsprogramm.

Wer die vergangenen Tage frierend auf Bahnsteigen, in überfüllten Zügen oder im Stau auf der Autobahn verbracht hat, wird Weihnachten froh sein, all das hinter sich zu lassen. Da ist ein warmer und trockener Platz auf dem Sofa nicht die schlechteste Wahl. Zumal die Fernsehsender wie in jedem Jahr zur Weihnachtszeit wieder ein ganz besonderes Programm anbieten. Da ist endlich mal ausgedehnte Zeit für Märchen, für Konzertmitschnitte großer Stars und für die Kinofilme, die schon lange auf ihre TV-Premiere warten. Und immer dabei: Altbewährte Wiederholungen, die Raum für Nostalgie lassen.

DAS HAT TRADITION
Weihnachten ohne sie, das wäre wie Silvester ohne „Dinner for one“: „Weihnachten bei Hoppenstedts“ gerät seit 1978 jedes Jahr zur Katastrophe. Der renitente Großvater, der Saugbläser Heinzelmann und das kannibalische Adventsgedicht zeigen die große Klasse von Loriot und Evelyn Hamann (Freitag, NDR, 22 Uhr 35). Auch „Mister Bean“ hat alljährliche Probleme: Weihnachtsdeko und Blaskapellen rauben ihm den letzten Nerv (Freitag, Super RTL, 19 Uhr). Die Festtagsepisoden der „Simpsons“, der berühmtesten gelben Familie der Welt, werden auch in diesem Jahr gezeigt (Freitag, ProSieben, 18 Uhr 30). Auf die alljährliche Reise mit dem „Traumschiff“ kann man sich gleich in zwei Folgen begeben, es geht nach nach Panama und Korfu. Im Anschluss gibt es noch ein Spezial, das Blicke hinter die Kulissen gestattet (Sonntag, ZDF, Doppelfolge, ab 20 Uhr 15).

INNERE EINKEHR
Besinnlichkeit und Einkehr haben auch im Fernsehen ihren Platz: „Die evangelische Christvesper zum Heiligen Abend“ wird aus der Emmaus-Ölberg-Gemeinde in Berlin-Kreuzberg übertragen (ARD, Freitag, 15 Uhr 30). „Alle Jahre wieder“ überträgt das ZDF die Weihnachtsfeier des Bundespräsidenten: in der Nikolauskirche Berlin zum ersten Mal mit Christian Wulff. Die Weihnachtsgeschichte liest Schauspieler Jan Josef Liefers (ZDF, Freitag, 17 Uhr). „Die Heilige Nacht in Rom“ mit Papst Benedikt XVI. wird bis Mitternacht live übertragen (BR, Freitag, 22 Uhr). Christian Wulff hält am ersten Weihnachtsfeiertag zum ersten Mal „Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten“ (ZDF, Samstag, 19 Uhr 08/ARD, Samstag, 20 Uhr 10).

KINDERZEIT

Gleich am Morgen des Heiligen Abends wird die Kinderbuchgeschichte des liebenswerten Ungeheuers „Grüffelo“ als Animationsfilm gezeigt (ZDF, Freitag, 10 Uhr 40). Monster Nummer zwei wurde sogar schon mit dem Oscar gekrönt: „Shrek – Der tollkühne Held“ (ARD, Freitag, 12 Uhr 40). Die alten Märchenfilme der DDR- und CSSR-Zeit sind bei kleinen wie großen Kindern sehr beliebt: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (RBB, Freitag, 21 Uhr 15; ARD, Samstag, 10 Uhr 30). Viel zu lachen gibt es bei den Geschichten Astrid Lindgrens: „Pippi geht von Bord“ (ZDF, Freitag, 12 Uhr 35) und „Michel in der Suppenschüssel“ (ZDF, Freitag, 14 Uhr). Sechs Märchen hat die ARD neu verfilmt. Viele bekannte Schauspieler schlüpfen dafür in die Rolle von Hexen, Königen und Prinzessinnen, darunter: Veronica Ferres als Hexe und Christian Tramitz als Lampenmann in „Das Blaue Licht“ (ARD, Samstag, 15 Uhr 40). Iris Berben spielt als Schwester des Königs in „Prinzessin auf der Erbse“ mit (ARD, Samstag, 16 Uhr 40). „Des Kaisers neue Kleider“ trägt Matthias Brandt (ARD, Sonntag, 16 Uhr 05).

GROßES KINO

An den beiden Feiertagen ist das Programm mit vielen Spielfilmen bestückt. So läuft im ZDF die Free-TV-Premiere der Musicalkomödie mit Meryl Streep „Mamma Mia!“ (ZDF, Samstag, 20 Uhr 15). Einen Nachschlag mit der US-Schauspielerin gibt es im Ersten: „Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie“ (ARD, Samstag, 23 Uhr 35). Ein Angebot für Action-Fans: „Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers“ (RTL, Samstag, 20 Uhr 15). Ein gekonnt animierter Film des Jahres 2008 war „Kung Fu Panda“. Pummel-Panda Po soll auserwählt sein, das Tal des Friedens zu retten (Sat1, Samstag, 20 Uhr 15). In der Filmbiografie „Romy“ spielt Jessica Schwarz die Schauspielerin Romy Schneider: Der Auftakt für den Romy-Themenabend auf 3sat ist eine willkommene Ergänzung zum Sissi-Kitsch (3sat, Samstag, 20 Uhr 15). Ein weiteres Porträt einer eindrucksvollen Frau zeigt die TV-Biographie „Margarete Steiff“, bei der Heike Makatsch die Mutter aller Teddys und Kuscheltiere spielt (SWR/SR, Samstag, 22.35), . Mit dem Jude-Law-Roadmovie „My Blueberry Nights“ aus französisch-chinesischer Produktion bringt die ARD noch eine weitere Free-TV-Premiere auf den Schirm (ARD, Sonntag, 23 Uhr 25). Musikalisch und filmisch nach wie vor imposant ist der Westernklassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Kabel1, Samstag, 20 Uhr 15).

OHRENSCHMAUS

Bei „MTV Unplugged“ spielen Die Ärzte, Mando Diao und Sido drei Stunden hintereinander weg (MTV, Freitag, ab 15 Uhr). Mit „Sting – ’If on a Winters Night ...’“ zeigt Arte das überraschende Konzert des letzten Jahres aus der Kathedrale von Durham (Arte, Freitag, 18 Uhr). „Xavier Naidoo“ gab Ende November in Oberhausen ein „Weihnachtskonzert“. Die einstündige Aufzeichnung läuft Heiligabend (RTL II, Freitag, 0 Uhr). Der junge Mann sieht zwar brav aus, ist aber ein Vulkan: Jazzmusiker Jamie Cullum begeistert mit seinen Jazzinterpretationen aus Rock- und Popmusik sowie eigenen Kompositionen. „Jamie Cullum at the AVO-Session“ (Arte, Samstag, 22 Uhr).

SCHAURIGES

Nicht ohne Grund wird das Fantasydrama „Pans Labyrinth“ von der FSK ab 16 eingestuft. Die grauenhafte Zeit des Franco-Regimes in Spanien wird als Alptraummärchen sehr sehenswert umgesetzt (ProSieben, Freitag, 22 Uhr). In Alaska nördlich des Polarkreises geht es Josh Hartnett als Sheriff Eben an den Kragen: „30 Days of Night“ ist die Adaption des Comics von Steve Niles (RTL, Samstag, 22 Uhr 15). In „P2 – Schreie im Parkhaus“ wird einem typischen Angstklischee nachgegangen, inklusive Axt und psychopathischem Folterknecht (Vox, Samstag, 22 Uhr 20). „The Green Mile“, das kritische Drama um die Todesstrafe in den USA, ist nichts für einen schwachen Magen, wurde aber für vier Oscars nominiert (Vox, Sonntag, 20 Uhr 15).

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