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RBB-Intendantin Dagmar Reim.

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Fernseh-Programm: RBB Intendantin: „Das Leichte ist schwer zu machen“

Intendantin Dagmar Reim verteidigt Programmreformen beim RBB. Sicher sei, dass der Sender keine Castingshows und Schönheitswettbewerbe veranstalte.

RBB-Intendantin Dagmar Reim hat die umstrittene Programmreform verteidigt. „Fernsehprogramme müssen sich verändern“, sagte sie der dpa. „Sie sind für den Tag gemacht, nicht für die Ewigkeit.“ Angesichts sinkender Einschaltquoten will der Rundfunk Berlin-Brandenburg im Fernsehen mehr Platz für regionale Reportagen und Dokus schaffen. Der Marktanteil war 2011 auf 6,1 Prozent gesunken (2010: 6,8); der RBB ist Schlusslicht der Dritten Programme. „Wir haben Defizite bei dem, was man das Leichte nennt. Das Leichte, das Unterhaltsame, ist schwer zu machen. Da müssen wir nachlegen. Keinesfalls geben wir unsere Domäne – die regionale Information – auf. Im Gegenteil: Diese Stärke wollen wir besser ausspielen und klarer konturieren“, sagte Reim.

Künftig sollen je nach Wochentag thematische Schwerpunkte gesetzt werden. Die politische Talkrunde „Klipp & Klar“ mit Marco Seiffert entfällt. Dazu sagte Reim: „Die ARD bietet im Ersten fünf starke Talksendungen an. Da hat es ein Drittes Programm sehr schwer, politisch gewichtige und hochinteressante Gesprächspartner zu finden.“ Bei der Reform würden zwar zwei von mehreren Dutzend Sendungen eingestellt. Dafür gebe es Raum für Neues. „Wir haben gute Sendungen entwickelt, zum Beispiel mit Kurt Krömer oder Michael Kessler. Das muss am Ende exportfähig sein ins Erste, die Dritten sind für das Ausprobieren da.“ Sicher sei, so Reim, dass der RBB keine Castingshows und Schönheitswettbewerbe veranstalte. „Wir wollen Quote nicht um jeden Preis.“ Intern war die Kritik geäußert worden, dass die Programmreform vor allem zulasten der Hintergrundberichterstattung bei Politik, Wirtschaft und Regionalem gehe. (dpa/meh)

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