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Fernsehen: Sat1 zahlt nach Schleichwerbung

Die Schleichwerbung hatte einem Prüfbericht zufolge zwischen 2000 und 2005 mehrere Millionen Euro an Einnahmen erbracht. Das Geld wurde zur Finanzierung der Formate eingesetzt.

Ludwigshafen - Nach einer Rüge der Medienaufsicht wegen jahrelanger Schleichwerbung will der Fernsehsender 500.000 Euro für den Jugendschutz ausgeben. Das teilte die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz am Dienstag in Ludwigshafen mit. Die LMK-Versammlung hatte Sat1 am Montag mit einer Beanstandung gerügt, weil in den Sendungen «Frühstücksfernsehen» und «17.30 Live aus Berlin» über Jahre hinweg Schleichwerbung platziert worden war.

Die LMK habe die Rüge ausgesprochen, weil Bußgelder wegen der kurzen Verjährungsfristen des Rundfunkstaatsvertrages ausgeschlossen gewesen seien, teilte die Medienanstalt mit. Die Medienwächter hätten sich zudem mit Sat1 darauf verständigt, dass der Sender 100.000 Euro an das Bundesländer-Projekt «jugendschutz.net» zahle, das jugendgefährdende Inhalte im Internet aufspüren soll. Zudem werde in den Sendern von ProSiebenSat1 ein bereits bekannter Spot des Projekts klicksafe.de gezeigt, in dem auf die Gefahren des Internet für Kinder und Jugendliche hingewiesen wird. Der Sender erbringt dabei laut LMK eine Leistung von 400.000 Euro: Der Spot wird so oft gezeigt, bis diese Kostengrenze erreicht ist. Hinter klicksafe.de stehen die LMK und zwei weitere Medieneinrichtungen, die das Safer Internet Programm der EU in Deutschland umsetzen.

Das Vorgehen der Medienaufsicht bei Schleichwerbung im privaten Rundfunk entspreche damit «in vollem Umfang» den Maßnahmen, die ARD und ZDF bei entsprechenden Fällen in ihren Häusern ergriffen hätten, teilte die LMK mit. Die Medienanstalt wies zudem darauf hin, dass Sat1 personelle Konsequenzen gezogen und Strukturen aufgelöst habe, die Grundlage der Schleichwerbung gewesen seien. (tso/dpa)

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