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© dpa-Zentralbild

Fernsehen: TV-Moderatorin Ilona Christen gestorben

Die frühere Fernsehmoderatorin Ilona Christen ist tot. Sie gehörte zu den Pionieren der Nachmittagstalkshow. Mehrere Jahre moderierte sie den ZDF-Fernsehgarten, bevor sie zum Privatsender RTL wechselte, wo sie bis 1999 durch die Talkshow "Ilona Christen" führte.

Gleich als sie das erste Mal vor die Kamera trat, brach Ilona Christen ein Tabu: Sie war Deutschlands erste Fernsehansagerin mit Brille, als sie 1973 in der ARD ihre Karriere begann. Schnell wurden ihre extravaganten Modelle in ausgefallenen Formen und Farben ihr Markenzeichen – und Ilona Christen damit selbst unverwechselbar in der deutschen Medienlandschaft. Erst im ZDF, wo sie unter anderem sieben Jahre lang den „Fernsehgarten“ moderierte, ab 1993 dann beim Privatsender RTL. 1999 verabschiedete sie sich vom Bildschirm und zog sich in die Schweiz zurück, wo sie mit ihrem Mann Ambros Christen lebte.

Hier starb sie nun am Freitag im Alter von 58 Jahren an den Folgen einer Blutvergiftung, wie am Sonntag bekannt wurde. Ein simpler Sturz sei ihr zum Verhängnis geworden, wie Ehemann Ambros Christen dem Schweizer „SonntagsBlick“ berichtete. Aus einem Hämatom habe sich eine Blutvergiftung entwickelt, gegen die sich ihr Körper nicht mehr zu wehren wusste. Seine Frau habe ihr Leben lang sehr intensiv und hart gearbeitet, sagte Christen. Das sei nicht spurlos an ihrem Körper vorbeigegangen. „Die nötige Kraft und Robustheit haben ihr nun gefehlt, um den tödlichen Verlauf der Krankheit abzuwehren“, sagte er der Zeitung „Zentralschweiz am Sonntag“.

Während Hans Meiser bei RTL als Urvater“ des Nachmittagstalks galt, wurde Ilona Christen zur Talkshow-Lady des Privatsenders – und schreckte auch hier nicht vor Tabus zurück. Bei „Ilona Christen“ stritten sich eifersüchtige Ehefrauen, outeten sich homosexuelle Familienväter und einmal rannte sogar ein Kind vor lauter Schreck weinend aus dem Studio. 2,5 Millionen Zuschauer schauten dabei jeden Tag durchschnittlich zu.

Dieses Krawall-TV wurde dann aber selbst Ilona Christen zu viel. Kurz nach ihrer 1000. Sendung kündigte sie im Sommer 1999 ihren Rücktritt mit dem Hinweis an, dass der Druck zunehme und das Niveau sinke. Alles sei „noch etwas kontroverser, noch etwas gemeiner und fieser“ geworden. Den Abschied von Kameras und Scheinwerfern bereute sie nie, wie sie sagte: „Ohne Fernsehen bin ich glücklich und frei.“ sop

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