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Grimme-Preis 2009

© dpa

Fernsehpreis: Grimme-Preis-Nominierungen stehen fest

"Tatort", "Doctor's Diary" und "Die Weggeworfenen": Die Palette der insgesamt 60 auserwählten Beiträge für den renommierten Fernsehpreis ist breit. Die meisten Nominierungen gehen wieder an öffentlich-rechtliche Produktionen.

Die Nominierungen für den Grimme-Preis 2009 stehen fest: Chancen auf die begehrte Trophäe haben in diesem Jahr unter anderem die Comedy-Reihe "Switch Reloaded" (ProSieben) und die Gesprächsreihe mit Behinderten "Guildo und seine Gäste" (SWR) ebenso wie die Fernsehfilme "Hurenkinder" (ARD/NDR) und "Mogadischu" (ARD/SWR/BR), wie das Adolf-Grimme-Institut am Mittwoch im nordrheinwestfälischen Marl bekanntgab.

Insgesamt werden zwölf Grimme-Preise in den drei Wettbewerbskategorien "Unterhaltung", "Information & Kultur" und "Fiktion" vergeben. Aus 695 eingereichten Vorschlägen wählten die Juroren 60 Beiträge sowie sieben Nominierungen für den Sonderpreis "Kultur" des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Die öffentlichen-rechtlichen Sender sind mit 53 nominierten Beiträgen deutlich in der Überzahl.

In der fiktionalen Rubrik gehören zu den Nominierungen die TV-Filme "Mütter, Väter, Kinder" (ARD/NDR), "Das Wunder von Berlin" (ZDF) und "Ihr könnt Euch niemals sicher sein" (ARD/WDR). Auch Regisseur Dominik Graf, mit bislang sieben Trophäen am häufigsten mit dem Preis ausgezeichnet, ist mit "Das Gelübde" (WDR/arte) wieder im Rennen. Auch der aktuelle Jahrgang zeige, dass viele Fernsehfilme in Deutschland ein sehr hohes Niveau hätten, sagte der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann.

Allein drei Ausgaben von "Tatort" sind nominiert

Zudem bestätige sich, dass Krimis sehr präsent seien, "als spannende Verhandlung zeitkritischer Stoffe", sagte Kammann. Allein drei Ausgaben des ARD-"Tatorts", darunter die Folge "Auf der Sonnenseite" (ARD/NDR) mit dem neuen Hamburger Kommissar Cenk Batu (Mehmet Kurtulus), haben eine Chance auf einen Grimme-Preis.

Bei den Serien wurden als neue, preiswürdige Formate "Doctor's Diary" (RTL), "Dr. Molly und Karl" (Sat.1) und "Mord mit Aussicht" (ARD/WDR) auf die Nominierungsliste gesetzt.

Im Bereich Unterhaltung stehen auch "Der satirische Jahresrückblick" (ZDF) und die Gemeinschaftsproduktion "Ein Fisch für 2" von ZDF, 3sat, SF und ORF auf der Liste. Die Nominierungen zeigen nach Jury-Angaben allerdings eine große Bandbreite bei den Möglichkeiten des Genres. Der Kinder-Klassiker "Die Sendung mit der Maus“ ist mit einem Spezial zur Türkei ebenso im Rennen wie die Coaching-Serie "Die Ausreißer - Der Weg zurück" (RTL), "Menschen bei Maischberger: Helmut Schmidt" (WDR) oder die satirische Reise-Dokumentation "Unterwegs nach woanders" (3sat). Kammann: "Leider gilt weiter: In der Unterhaltung gibt es nicht viel Neues oder Innovatives."

Die Kategorie "Information & Kultur" bleibt Domäne der öffentlich-rechtlichen Sender

In der Kategorie "Information & Kultur" wurden unter anderem zwei Filme der Reihe "die story" für die Endrunde ausgewählt: "Und plötzlich ist das Haus weg" (ARD/WDR/SWR) thematisiert dubiose Kreditgeschäfte, "Gigant Gazprom" (ARD/WDR/NDR) beleuchtet das Projekt um die sieben Milliarden teure Ostseepipeline und die Einbindung des Alt-Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD). "Komplexe politökonomische Themen und investigative journalistische Recherchen kennzeichnen maßgeblich das Informationsgenre des TV-Jahres 2008", fasste Ulrich Spies vom Grimme-Institut die Trends bei den Informationssendungen zusammen.  Die Hälfte aller insgesamt 695 vorgeschlagenen Beiträge entfiel auf die Kategorie Information und Kultur. Kammann kritisierte, dass die großen Sender wie üblich die meisten der wichtigen Sendungen erst spät am Abend versteckten. Immerhin gebe es heute andere Möglichkeiten, um diese guten Beiträge auch tagsüber dem Publikum zu vermitteln.

Die ZDF-Journalisten Marietta Slomka und Claus Kleber erhalten in diesem Jahr die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) als Stifter des Grimme-Preises. Beide Moderatoren seien "zu Markenzeichen verlässlicher Qualität geworden, im besten und im nachhaltigen Sinn", heißt es in der Begründung des DVV. In den vergangenen Jahren hatten die Auszeichnung Schauspielerin Iris Berben und Entertainer Hape Kekeling erhalten.

Die Preisträger werden am 25. März in Düsseldorf bekanntgeben. Die Ehrung findet am 3. April im Theater der Stadt Marl statt. Seit 1964 vergibt das Adolf-Grimme-Institut jährlich die Auszeichnung. (up/ddp/dpa)

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