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Medien: Filmdokumentation: Die Zeit vor dem Mauerbau

Nachdem sich in den vergangenen Jahren die Jubiläen zum Kriegsende und damit auch die entsprechenden Filmdokumentationen häuften, kommt in diesem Monat ein weiterer Jahrestag hinzu: Ein Datum, das für beide deutsche Staaten eine überaus große Bedeutung hat - für die eine Seite als äußeres Symbol staatlicher Souveränität, für die andere Seite als Zeichen eines menschenverachtenden und freiheitsberaubenden Systems. Der Bau der Berliner Mauer brachte politisches und privates Elend mit sich - der Riss ging nicht nur durch Stadt und Staat, sondern mitten durch viele Familien: Kinder wurden von ihren Eltern, Schwestern von ihren Brüdern und Frauen von ihren Männern getrennt.

Nachdem sich in den vergangenen Jahren die Jubiläen zum Kriegsende und damit auch die entsprechenden Filmdokumentationen häuften, kommt in diesem Monat ein weiterer Jahrestag hinzu: Ein Datum, das für beide deutsche Staaten eine überaus große Bedeutung hat - für die eine Seite als äußeres Symbol staatlicher Souveränität, für die andere Seite als Zeichen eines menschenverachtenden und freiheitsberaubenden Systems. Der Bau der Berliner Mauer brachte politisches und privates Elend mit sich - der Riss ging nicht nur durch Stadt und Staat, sondern mitten durch viele Familien: Kinder wurden von ihren Eltern, Schwestern von ihren Brüdern und Frauen von ihren Männern getrennt.

In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 gab Walter Ulbricht als SED-Generalsekretär und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates der DDR den Befehl zur Abriegelung der Sektorengrenze in Berlin, um endlich den anhaltenden Flüchtlingsstrom von Ost nach West zu stoppen. Kurz nach Sonnenaufgang beginnen bewaffnete Grenzpolizisten mitten in Berlin das Straßenpflaster aufzureißen, Barrikaden aus Pflastersteinen aufzuhäufen, Betonpfähle - in den Monaten zuvor in großen Mengen offiziell als "Wäscheständer" gefertigt - einzurammen und Stacheldraht dazwischen zu ziehen. Ein Provisorium, das bald darauf von einer Betonmauer abgelöst wurde, um die sich ein breiter, kahler Todesstreifen legte.

Die Filmemacher Hans-Hermann Hertle und Ulrich H. Kasten widmen sich in ihrer Dokumentation "Es geschah im August - Der Bau der Berliner Mauer", die heute Abend um 21 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird, den Monaten unmittelbar vor und nach dem Mauerbau. Archivmaterial gibt es aus dieser Zeit reichlich - und die Autoren haben entsprechend tief ins Magazin gegriffen: Aufnahmen mit Kennedy und Chruschtschow, Bilder von verschiedenen Stationen des Mauerbaus, Flüchtlinge und Fluchtversuche wechseln sich mit Zeitzeugeninterviews ab: Politische Mitarbeiter und Berater, Studenten und Arbeiter, Reporter, Polizisten aus Ost und West, Grenzsoldaten und KGB-Funktionäre und der Bruder des ersten Mauertoten, der am 24. August bei einen Fluchtversuch von Ost- nach West-Berlin erschossen wurde, kommen zu Wort. Herausgekommen ist eine klassische Dokumentation, die spannend aufgebaut in 90 Minuten die Hintergründe einer der größten Krisen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ins Gedächtnis zurückholt. Die Gemeinschaftsproduktion von SFB, ORB und WDR bietet sich für den Einsatz im Geschichtsunterricht an, da sie die Situation Jugendlichen vermutlich näher bringt als jedes Geschichtsbuch.

Simone Leinkauf

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