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"Mehr als Twitter brauche ich nicht.“ Via Kurznachrichtendienst weltweit lief in der Nacht zu Freitag die NBC-Übertragung des NFL-Spiels New YorkJets gegen Buffalo Bills.

© Tsp

Football auf dem Kurznachrichtendienst: Das Twitter-Experiment: Wo spielen Sie denn?

Thema Sportrechte: Jetzt laufen Football-Übertragungen sogar schon auf Twitter. Sky bringt die Bundesliga unverschlüsselt, und RTL Nitro bastelt an Fußball-Magazinen.

„Ehrlich, Football schauen auf Twitter, das bedeutet, Twitter ist das Einzige, was ich in meinem Leben brauche.“ Es ist vielleicht keine Revolution in Sachen Sport-Übertragungen, die dieser begeisterte Tweet ausdrückt. Aber es könnte ein Zukunftsmodell sein, womit der Kurznachrichtendienst in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Millionen seiner Nutzer unterhalten hat. Ein ganzes Spiel der National Football League NFL, live auf Twitter zu sehen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie viel Bewegung in den Markt für Sportrechte gekommen ist.

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Twitter hat sich in diesem Jahr Rechte für zehn Live-Übertragungen von Football-Spielen der NFL gesichert und passend dazu auch gleich noch Apps für Apple TV, Fire TV und die Xbox One auf den Markt gebracht. „Die Leute lieben es, Football zu gucken und sie lieben es offensichtlich, darüber auf Twitter zu diskutieren. Warum also nicht die beiden Welten verbinden und einen Ort schaffen, an dem man das Spiel sehen und sich dazu austauschen kann. Diese Kombination schafft ein ganz neues Erlebnis auf Twitter und wir freuen uns, es mit den Nutzern zu teilen“, sagt Twitter-Gründer und -CEO Jack Dorsey.

Das Sport-Rechte-Karussell dreht sich, auch ohne Austausch unter Nutzern. Neue Medien, neue Player, allen voran der Streamingdienst Dazn, dem „Netflix für Live-Sport“ (Schwerpunkt: englische Premier League), sowie der verschlüsselte Sender Eurosport, dessen Besitzer Discovery sich nicht nur die Olympia-, sondern auch Fußball-Bundesliga-Rechte gesichert hat. Oder, etwas kleiner, RTL Nitro. Dort war man selbst fast überrascht, als die DFL am Montag dem Sender ab der kommenden Saison 2017/18 den Zuschlag für die Zusammenfassungen aller Partien der 1. und 2. Fußball-Bundesliga am Montagabend ab 22 Uhr 15 zugesprochen hat.

Senderchef Oliver Schablitzki kündigte an, dass man mehr als eine „pure Zusammenfassung des gesamten Spieltags“ bieten wolle. „Mit Gästen im Studio und hochwertigen Analysen zu den Spielen wollen wir eine frische und ebenso informative wie unterhaltsame Bestandsaufnahme des Spieltags bieten und den Fußballmontag bei RTL Nitro so zu einem festen Termin im Kalender der Fußballfans machen.“

Sky zeigt erstmals Bundesliga-Highlights ohne Zugriffsbeschränkung

In diesem Kalender war beim Fußballfan für den Montagabend bislang fest Sport1 eingetragen. Dem Sender werden die exklusiven Zweit-Liga-Übertragungen ab nächster Saison schmerzlich fehlen, genauso wie die Zweit-Liga-Zusammenfassungen am späten Freitagabend. Dafür hat es sich als Eintracht-Braunschweig oder St.Pauli-Fan immer gelohnt, Sport1 auf der Fernbedienung weiter vorne gespeichert zu haben.

Diese Freitags-Rechte gehen nun an Sky Sport News HD. Der Sky-Ableger soll ab Dezember unverschlüsselt zu empfangen sein, um den Pay-TV-Sender noch populärer zu machen. Damit wird Sky erstmals Bundesliga-Highlights ohne Zugriffsbeschränkung zeigen.

Wo gibt’s noch Premium-Sport-Inhalte, wer hat noch nicht? Da wundert es fast, dass die gute, alte ARD-„Sportschau“ auch in der nächsten Saison an ihrem angestammten Platz am Samstagabend steht: Erste-Liga-Highlights, ab halb sieben. Bleibt für Sport1 – der Liga-Freitag und der Montag gehen weg – die Free-TV-Nachverwertung am Sonntag zwischen sechs und 15 Uhr.

„Beim Kauf von Lizenzrechten gilt grundsätzlich die Maxime der wirtschaftlichen Vertretbarkeit“, sagt Olaf Schröder, Vorstand Sport der Constantin Medien AG und Vorsitzender der Sport1-Geschäftsführung. Er verweist auf das „für den Sender wichtigste Bundesliga-Rechtepaket“ am Sonntag. Für all diejenigen, die bis dahin noch keine „Sportschau“, „Sportstudio“ oder Sky gesehen haben.

Immerhin, damit behält die beliebte Expertenrunde „Doppelpass“ am Sonntagvormittag ihre Dignität, ihren Reiz ebenso wie die Euro Lague. 1,79 Millionen Zuschauer sahen am Donnerstagabend das Spiel Nizza gegen Schalke, Marktanteil 7,2 Prozent, das ist weit über Schnitt bei Sport1. Man sei weit mehr als ein Fußball-Bundesliga- und Zweitliga-Free-TVSender, Beispiel Handball-Bundesliga, so Schröder. Zudem habe sich der Sender „mit seinen neuen Plattformen und Angeboten als führende Multimedia-Sportplattform im deutschsprachigen Raum etabliert“.

Apropos jung und Multimedia, es gibt ja wirklich nicht nur Fußball, sondern auch andere Sportarten wie eben Football. Das zieht auch hierzulande mehr Zuschauer. Dabei hat Twitter zwar viele positive Reaktionen auf seinen Coup am Freitag morgen aber schon noch Konkurrenz: im Free TV. Sonntags überträgt der Sender Pro7Maxx NFL-Spiele, ab 19 Uhr. Kommentiert von Frank Buschmann. Genau, der war mal bei Sport1.

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