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Oliver Pocher.

© dpa

Freitags-Comedy: Pocher, jetzt hat er fertig

Die Sat-1-Show erlebt am 18. März ihr Ende - Oliver Pocher soll sich auf neue Projekte konzentrieren.

Harald Schmidt sagte es, der Mediendienst dwdl behauptete es, aber Sat 1 hüllte sich in tiefes Schweigen. „Kein Kommentar“, sagte Sendersprecherin Diana Schardt noch am Mittag zur Spekulation, dass die „Oliver Pocher Show“ vor ihrem Ende steht. Um kurz vor 19 Uhr dann die offizielle Nachricht: „Sat 1 zeigt die letzte Ausgabe der ,Oliver Pocher Show‘ am 18. März um 23 Uhr15. Oliver Pocher und Sat-1-Geschäftsführer Andreas Bartl haben das Ende der Late Night beschlossen.“ Pocher wird sich demnach auf neue Projekte konzentrieren. Für 2011/2012 seien zwei neue Prime-Time-Shows und ein serielles Format geplant, vermeldet der Kölner Sender.

Gestartet am 2. Oktober 2009 mit dem Anspruch, quasi die andere, private Late- Night-Show als „Harald Schmidt“ zu sein, sind die 60 Minuten am späten Freitagabend heute Comedy. Den Marktanteilen hat das „Work in progress“ nichts genutzt, zweistellige Werte im werberelevanten Zielpublikum waren selten. Wer in Sat 1 hineinhörte, der wusste, wie unglücklich die Verantwortlichen, wie unzufrieden Pocher selber war. Durch seine Heirat mit Sandy Meyer-Wölden (heute Alessandra Pocher) hat er mehr Heiterkeit ausgelöst als mit seinen Scherzen vor dem TV-Publikum. Über die eigene Witzfigur muss er hinwegkommen.

Sat 1 steht vor der delikaten Aufgabe, den angewachsenen Mitarbeiterstamm – Pocher und Johannes B. Kerner – und weiter anwachsendes Personal – Harald Schmidt macht im Frühherbst von der ARD rüber – in Arbeit und Brot zu bringen. Harald Schmidt machte sich am Donnerstagabend in seiner ARD-Spätsatire über das Ende der Pocher-Sendung lustig: „Dann geht neben ,Wetten, dass...?’ ein weiterer großer Erfolg im deutschen Fernsehen zu Ende“, gab Schmidt zum Besten. Sich selber hat er vergessen, Schmidt macht zwar bis Sommer in der ARD weiter, ist aber nur noch der müde Mann vom Ersten. Joachim Huber

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