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Der iPod Nano wäre ohne MP3-Technik stumm wie ein Fisch. Foto: dpa

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Freud und Leid: Digitales Musikformat MP3 wird 15

Boxen aufgedreht für MP3: Wie mit der Kompressionstechnik die Musikindustrie umgekrempelt wurde.

Boxen aufgedreht für MP3: Das meistverbreitete Format für digitale Musik feiert am Mittwoch seinen 15. Geburtstag. Die Technik für das Einschrumpfen von Musikdateien wurde bereits 1992 standardisiert, erhielt aber erst am 14. Juli 1995 seine heute jedem Kind geläufige Bezeichnung: MP3 als Dateiendung für den ISO- Standard IS 11172-3 „MPEG Audio Layer 3“. Die Idee der Kompressionstechnik war es, nur diejenigen Audiosignale zu speichern, die auch vom menschlichen Ohr erfasst werden können. Damit konnte der Speicherbedarf für digitalisierte Musik drastisch reduziert werden.

Das Format krempelte die Musikindustrie um. Die Standardisierung förderte die Entwicklung von digitalen Musikabspielgeräten, deren Datenspeicher inzwischen hunderte von Musikalben umfassen. MP3 ist aber auch zur Chiffre geworden für die Angst von Musikern und Plattenfirmen, dass ihre Werke massenhaft kopiert und frei im Internet getauscht werden. Einzelne Verfahren für die MPEG-Kodierung sind mit Patenten geschützt, für MP3 insgesamt gibt es aber keine umfassenden Schutzrechte. „Das hat die Dinge deutlich beschleunigt“, sagte Karlheinz Brandenburg vom für die MP3-Entwicklung verantwortlichen Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie. „Wir haben immer darauf geachtet, dass es Geschäftsmodelle sind, die auch in die Internetwelt passen.“ Zwar gibt es inzwischen Techniken wie AAC, die ein besseres Klangerlebnis liefern, doch MP3 wird von jedem Audiogerät unterstützt. „Das wird garantieren, dass MP3 die nächsten zehn Jahre weiterbestehen wird.“ dpa/Tsp

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