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Medien: Für jeden Geschmack und zu fast jedem Preis

Das Angebot reicht vom Ultraleicht-Laptop bis zum Alleskönner-Notebook als Ersatz für den Standard-PC

Das Asus-Notebook W2VC als Mobilcomputer zu bezeichnen, fällt schwer. Das Gerät ist so groß und schwer wie ein alter Atlas. Doch Notebooks wie dieses ersetzen zunehmend den alten Standard-PC. Mit den integrierten Flachbildschirmen in 17-Zoll-Größe und mit modernem 16:9-Breitbildformat eignen sie sich ebenso als Unterhaltungsmaschine wie für die normalen Büroarbeiten. Und an Leistung fehlt es dem rund 2400 Euro teuren Monster-Notebook auch nicht. „Daneben gibt es auch einen großen Bedarf an wirklich portablen Geräten“, sagt Peter Knaak von der Stiftung Warentest. Von 12-Zoll-Einsteigergeräten ab 800 Euro bis zu Oberliga-Geräten wie dem Samsung-Mobilcomputer Q30 Rubin, der mit seiner Zwei-Akku-Technik bis zu zehn Stunden lang ohne Steckdose auskommt (3400 Euro), reicht das Angebot unter anderem der großen Handelsketten. Auch die Discounter machen wieder mobil – überwiegend mit 15-Zoll-Notebooks, die zwischen den beiden Extremen liegen (siehe Kasten). Um das richtige Gerät zu finden, gibt es somit einiges zu beachten.

WAS SOLLEN DIE GERÄTE KÖNNEN?

Wer sich ein Notebook als Ersatz für den Standard-PC kauft, wird weniger an Stromsparfunktionen als an möglichst viel Leistung interessiert sein, um mit dem Gerät auch aktuelle Spiele nutzen zu können. Hierfür sollte der Prozessor um die zwei Gigahertz schnell sein. Bei der Grafikkarte sollte darauf geachtet werden, dass es sich nicht um einen einfachen Onboard-Chip sondern um die Notebook-Variante einer aktuellen 3-D-Grafikkarte handelt. Bei den Displays warnt Computerexperte Knaak vor allzu stark spiegelnden Displays: „Im Dunkeln sieht das Bild genial aus, aber wenn man mit dem Rücken zum Fenster sitzt, sieht man mitunter nichts mehr.“ Der Arbeitsspeicher sollte mindestens 512 Megabyte groß sein. Wer viel mit mehreren gleichzeitig geöffneten Programmen arbeitet, freut sich über 1024 Megabyte. Mindestens drei USB-2.0-Anschlüsse sind unverzichtbar, um neben der externen Maus gleichzeitig noch einen Drucker und eine Digitalkamera anzuschließen. Einen Firewire-Anschluss benötigt man, um Videos vom Camcorder zu überspielen. Bei preiswerten Subnotebooks, die in etwa das Format einer Din-A-4-Seite haben, wird häufig auf den Line-in-Eingang verzichtet, über den Musik in den Computer importiert werden kann. Der Brenner sollte mit Doppel-Layer-DVDs umgehen können. Dass sich auch bei Notebooks das breite 16:9-Format durchsetzt, ist nach Meinung von Notebook-Experte Jürgen Rink von der Fachzeitschrift „c’t“ ein Vorteil – nicht nur für Filme von DVD oder über DVB-T, sondern auch, um zwei Dokumente nebeneinander oder eine breite Tabelle auf den Schirm zu bringen.

ÜBERALL ANSCHLUSS HALTEN

Internet, E-Mail, Online-Banking – Anwendungen wie diese werden immer wichtiger. Je mehr Möglichkeiten das Notebook bietet, online zu gehen, desto besser. Ein eingebautes analoges Modem gehört dazu ebenso wie die integrierte Wireless-LAN-Funktion und eine Netzwerkkarte. Auch wenn man die großen Geräte nicht überall mit hinnimmt, möchte man innerhalb der Wohnung oder des Hauses kabellos ins Internet gelangen. Um unterwegs über das Handy online zu gehen, empfiehlt sich der Bluetooth-Nahbereichsfunk. Weniger wichtig geworden ist hingegen eine Infrarot-Schnittstelle.

DIE AKKULAUFZEIT

Bei den Desktopersatz-Geräten spielt der Akku nur eine untergeordnete Rolle. Wird der Laptop überwiegend am Netzteil betrieben, sollte der Akku entfernt werden, um ihn nicht durch unnötige Ladezyklen vorzeitig altern zu lassen. Bei den 17-Zoll-Notebooks reichen die Akkus häufig nicht einmal für eine längere DVD aus, bemängelt Jürgen Rink von der „c’t“. Ärgerlich ist das besonders bei echten Mobilgeräten: Hier kann die Akkulaufzeit nicht lang genug sein. Die angegebene Mindestlaufzeit sollte mindestens drei Stunden betragen, da die Hersteller hierfür die Nutzung von Office-Anwendungen voraussetzen. Kommt Wireless LAN hinzu oder wird eine DVD abgespielt, sinkt dieser Wert drastisch. Für Subnotebooks, die man unterwegs nutzen will, gilt: Lieber weniger Leistung, dafür unbedingt ein stromsparender Mobilprozessor und ein besserer Akku.

WETTBEWERB UM DIE EXTRAS

Gerade bei den Discounter-Geräten wird nach der Devise geworben: Darf es etwas mehr sein. Fernbedienung für die Multimedia-Anwendungen, Fernsehkarten für DVB-T, Software ohne Ende. Hier gilt es genau nachzurechnen, wie im Einzelfall der Preisvorteil aussieht, welche Komponenten oder Programme man auch sonst gekauft hätte oder möglicherweise später kaufen würde. Vor allem ein Office-Paket, ein Virenscanner oder auch Lexika sind als Beigaben bares Geld wert. Aber: Wird an einem Subnotebook eine Fernsehkarte (100 Euro) betrieben, leert sich der Akku noch schneller. Eine Extra-Fernbedienung gibt es ab 30 Euro.

WAS IST BILLIG, WAS TEUER?

Warum ein teures Notebook kaufen, wenn ein billigeres die gleichen technischen Daten aufweist? Darauf gibt es plausible Antworten: Bei Billiggeräten wird häufig am Gehäuse gespart. Die Folge: Risse am Displaydeckel in der Nähe der Scharniere, sagt Warentester Knaak. Auch die Qualität der Tastatur unterscheidet sich je nach Preis. Tastaturen mit gutem Druckpunkt sind meist teurer. Aber auch beim Umgang mit der Hitzeentwicklung trennt sich die Spreu vom Weizen. „Bei einigen Billiggeräten werden die Lüfter zur echten Qual“, sagt Knaak. Damit man den Laptop tatsächlich auch auf den Schoß nehmen kann, sollten die Lüftungsschlitze nicht zum Boden gerichtet sein.

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