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Krawalle beim EM-Spiel Russland gegen England.

© dpa

Fußball-EM im Fernsehen: ZDF setzt auf eigene Bilder

Das ZDF will sich nicht mehr allein auf die Bild-Regie der Uefa verlassen. Beim zweiten EM-Vorrundenspiel der deutschen Nationalelf am Donnerstagabend gegen Polen setzt das Zweite zusätzlich zum Weltbild zehn eigene Live-Kameras ein.

Das kündigte ZDF-Sportchef Dieter Grsuschwitz im "Handelsblatt" an. Die Behörden stufen die Partie als Hochsicherheitsspiel ein. Sollte es zu Ausschreitungen von Hooligans kommen und "journalistisch relevante Situationen" im Weltbild nicht gezeigt werden, könne das ZDF "je nach Lage reagieren". 

Die Uefa steht in der Kritik, weil sie Szenen, die ihr als Veranstalter nicht genehm sind - ob Fan-Krawalle oder Flitzer - im Weltbild ausblendet. Kritiker sprechen von Zensur. "Wir wollen nicht, dass Szenen von Gewalt im Fernsehen zu sehen sind", begründet der Weltfußballverband sein Handeln. Ob die Uefa noch umschwenkt, ist ungewiss.

Gruschwitz spricht ganz diplomatisch von "einem konstruktiven Dialog über das notwendige Bildangebot" und verweist gegenüber dem Tagesspiegel auch darauf, dass, wie vorher schon kommuniziert, nur bei den deutschen Spielen eigene Livekameras eingesetzt werden, die in erster Linie für Moderationen und Interviews vorgesehen seien, aber auch ergänzend zum Weltbild in Bezug auf die Geschehnisse im Stadion verwendet werden können. "Bei den anderen Spielen sind wir mit einer nicht livefähigen Kamera dabei."

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