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Szene aus "F1 2011".

© Codemasters

Formel 1 2011: Weltmeister werden

Sebastian Vettel ist auf der Zielgeraden – nur noch ein winziges Pünktchen fehlt ihm zu seinem zweiten WM-Titel in der Formel 1. Im Videospiel "F1 2011" werden die Karten neu gemischt: Wer hier gewinnen will, muss sich erst einmal als Frischling im Rennzirkus bewähren.

Pünktlich zu Rennbeginn öffnet der Himmel seine Schleusen. Über dem Buddh International Circuit geht ein Wolkenbruch nieder, der den Fahrern die Orientierung nimmt. Das herabstürzende Wasser perlt von der Karosserie des Rennautos und vernebelt das Helmvisier, die ersten Fahrzeuge rutschen aus der Kurve in die Leitplanken. Nein, ein Rennen für Schönwetterfahrer ist dies wirklich nicht. Und doch sind es gerade solch widrige Bedingungen, die "F1 2011" seine packendsten Momente bescheren.

Seit 2009 bringt die Firma Codemasters jährlich eine neue Fassung von "F1" an den Start. Am spielerischen Grundgerüst wird dabei nicht gerüttelt, schließlich hat die Serie den Anspruch, das Geschehen auf dem Asphalt realitätsnah abzubilden. Weil sich aber in der realen Formel 1 so viel ändert, bekommt auch das Spiel immer wieder neue Impulse. In "F1 2011" etwa feiert KERS sein Debüt: Mit dem umstrittenen System können Fahrer für ein paar Sekunden 80 zusätzliche PS freisetzen – eine taktische Waffe, um Konkurrenten im entscheidenden Moment zu überholen. Auch der bewegliche Heckflügel (Drag Reduction System, DRS) taucht erstmals im Spiel auf: Mit ihm lässt sich der Luftwiderstand reduzieren und eine höhere Endgeschwindigkeit erreichen. In einer Sache ist "F1 2011" der Realität sogar ein Stück voraus: Schon jetzt können Spieler auf dem Buddh International Circuit Runden drehen – einen Monat, bevor der Große Preis von Indien debütiert.

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Wer in "F1 2011" gleich aufs Siegertreppchen möchte, wird eine Ernüchterung erleben: Das Spiel hat gegenüber der Vorgängerversion deutlich an Schwierigkeit zugelegt. Das liegt vor allem an der verbesserten Künstlichen Intelligenz der Computergegner: Diese fahren aggressiv, ohne zu viel zu riskieren, und nutzen ihre Chancen eiskalt. Selbst mit zugeschalteten Fahrhilfen sind die Anfangsaufgaben – Platzierungen unter den ersten 15 – nicht trivial. "F1 2011" verlangt neben fahrerischem auch viel strategisches Können, zum Beispiel bei der Wahl der richtigen Reifenmischung und beim Timing der Boxenstopps. Für eine neue taktische Herausforderung sorgt das Safety Car, das bei Unfällen auf die Strecke fährt.

Technik, Taktik und ein veritabler Geschwindigkeitsrausch: Hobby-Vettels werden an "F1 2011" ihre helle Freude haben. Perfekt ist das Spiel dennoch nicht: Abseits der Strecken wirkt "F1 2011" reichlich nüchtern und kann kaum etwas von der vibrierenden Atmosphäre echter Formel-1-Rennen transportieren: Das gilt für die sterile Schaltzentrale genauso wie für die gestelzten Interviews. Alles in allem sind die atmosphärischen Mängel aber zu verschmerzen – auch wegen der abwechslungsreichen Spielvarianten, die vom Online-Multiplayer-Match über den Splitscreen- bis zum Koop-Modus reichen.

"F1 2011" für PS3, Xbox 360 (je 70 Euro), PC (50 Euro) und Nintendo 3DS (40 Euro). Keine Altersbeschränkung.

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