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Szene aus "Der Puppenspieler".

© Sony Computer Entertainment

Neues Game: Puppentheater auf der Konsole

Nur wenige Jump'n'Run-Games sind so fantasievoll gestaltet wie "Der Puppenspieler". In dem Konsolenspiel begibt sich der Junge Kutaro auf eine Reise durch magische Theaterkulissen, um dem Mondbärenkönig das Handwerk zu legen. Kann das Abenteuer auch spielerisch überzeugen?

Die Bühne ist mit einem roten Vorhang verdeckt, im Orchestergraben werden Instrumente gestimmt. "Kommt her", ruft eine knarzige Erzählerstimme aus dem Off, "und macht euch bereit für verblüffendes Abenteuer voller Geheimnisse". Aus dem Publikum ist erwartungsvolles Tuscheln zu hören, dann hebt sich der Vorhang und die Show beginnt.

"Der Puppenspieler" (PS3) ist ein höchst ungewöhnlicher Vertreter des Jump ’n’ Run-Genres. Man stellt hier nicht einfach nur seine Geschicklichkeit unter Beweis, sondern fühlt sich zugleich als Performer, der das unsichtbare Publikum zum Staunen bringt. Das ganze Spiel ist ein Theaterstück, die Level senken sich wie Kulissen aus einem Schnürboden herab, bei gelungenen Aktionen brandet Beifall auf. Erzählt wird die Geschichte des Jungen Kutaro, der mit vielen anderen Kindern in die Gefangenschaft des bösen Mondbärenkönigs gerät. Der Tyrann raubt ihm seinen Kopf, doch schließlich kann Kutaro aus dem Kerker entkommen. Auf der Flucht trifft der kopflose Held zum Glück eine Zauberin: Die seltsame Alte schenkt ihm eine magische Schere namens Calibrus und beauftragt ihn, die Splitter des Mondsteins zu sammeln - nur so wird Kutaro den Mondbärenkönig besiegen können.

So entwickelt sich ein rasantes Abenteuer, bei dem die Kulissen in schnellem Wechsel aufeinanderfolgen. Atmosphärisch lässt sich "Der Puppenspieler" wohl am besten als Mischung aus "LittleBigPlanet" und Tim Burtons "The Nightmare before Christmas" beschreiben: Sämtliche Figuren und Landschaften (Burgen, Wälder, Meere etc.) sind aus organischen Materialien wie Stoff, Papier und Holz; die aufwändig berechneten Lichtquellen lassen das Ganze fast greifbar erscheinen. Besonders gut zur Geltung kommen die Kulissen übrigens in 3-D, das Spiel ist für diesen Darstellungsmodus optimiert.

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Ein wichtiges Spielelement ist Kutaros Suche nach neuen Köpfen. Davon gibt es im Spiel eine ganze Reihe: Die bizarre Auswahl erstreckt sich vom Roboterkopf über den Hamburger (!) bis zum Haifischkopf. Maximal drei Häupter kann Kutaro mit sich führen, mindestens einen muss er besitzen, um im Spiel zu bleiben. Wird Kutaro von den Mondbären-Schergen attackiert, so hat er genau drei Sekunden Zeit, den wegkullernden Kopf einzufangen, bevor dieser verschwindet. Jeder Kopf verfügt außerdem über einen Spezialfähigkeit, die in bestimmten Levelabschnitten zum Einsatz kommt. Doch weil diese Situationen eher selten sind, dienen die Köpfe vor allem als Lebenspunkte.

Kutaros wichtigstes Werkzeug ist die Wunderschere Calibrus. Mit ihr kämpft der Junge nicht nur gegen mächtige Monster, er kann mit ihr auch klettern. Schnippelnd gleitet Kutaro durch Stoffbahnen, Laubwerk oder Spinnennetze, um höher gelegene Orte zu erreichen: Das ist nicht nur originell, sondern auch sehr unterhaltsam. Später erhält Kutaro noch weitere Hilfsmittel, etwa einen Schutzschild oder Sprengsätze. Unterwegs findet er auch neue Verbündete, zum Beispiel eine fliegende Katze, die bei der Suche nach Mondsteinscherben hilft. Im Multiplayer-Modus können zwei Spieler das Abenteuer gemeinsam angehen.

Szene aus "Der Puppenspieler".
Szene aus "Der Puppenspieler".

© Sony Computer Entertainment

Designer Gavin Moore hat den "Puppenspieler" mit viel Fantasie und Liebe zum Detail inszeniert. Das Spiel hat einen leicht makaber-gruseligen Grundton, ist aber - wie auch die Tim-Burton-Filme - durchaus kindgerecht. Leider wurde die Idee mit den wechselnden Köpfen nicht konsequent ausgeschöpft, die Spezialfähigkeiten kommen im Spiel nicht ausreichend zur Geltung. Der Schwierigkeitsgrad zieht im Laufe des Spiels zwar merklich an, die Aufgaben bleiben jedoch durchaus beherrschbar. Fazit: "Der Puppenspieler" bringt frischen Wind ins Jump ’n’ Run-Genre - und macht vor allem dank seiner stimmungsvollen Inszenierung viel Spaß.

"Der Puppenspieler" für Playstation 3. Preis: 40 Euro. USK-Alterseinstufung: ab 6 Jahren. Spieldauer: 10-15 Stunden. Im Playstation Network ist eine Demo-Version verfügbar.

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