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Szene aus "Just Dance 3".

© Ubisoft

Tanzspiele: Von Lena bis Lady Gaga

Zappeln, hüpfen und die Hüften schwingen: Tanzspiele für die Heimkonsole erfreuen sich großer Beliebtheit. Gleich mehrere Neuerscheinungen buhlen in diesem Herbst um die Gunst der Tänzer. Drei Spiele mit Bewegungssteuerung im Vergleich.

Es ist gewiss nicht jedermanns Sache, im eigenen Wohnzimmer vor dem Fernseher herumzutanzen. Viele Leute gehen lieber in den Club ihrer Wahl, um auf dem Dancefloor das Bad in der Menge zu genießen. Gleichwohl können Tanzspiele an der Konsole viel Spaß machen – besonders im Kreis von Freunden und Familie.

Richtig populär wurde das Genre mit der Nintendo-Konsole Wii: So verkaufte sich das Partygame "Just Dance" (2009) binnen weniger Monate gleich mehrere Millionen Mal. Einen weiteren Schub erhielten die Tanzspiele, als Microsoft 2010 seine Kinect-Bewegungssteuerung auf den Markt brachte. Kinect zeichnet sämtliche Körperbewegungen mit einer Infrarotkamera auf, ein Controller ist nicht mehr nötig. Die Spieleschwemme nach dem Kinect-Start zeigte aber vor allem eines: Ein gutes Tanzspiel muss auf mehreren Ebenen funktionieren. Es muss anfängerfreundlich sein, genügend Steigerungsmöglichkeiten bieten und auch in der Gruppe Spaß machen.

Just Dance 3

Nach dem Erfolg auf der Wii-Konsole wagt sich "Just Dance" nun auch auf die Xbox 360. Rein optisch erinnert die Kinect-Fassung stark an die Vorgängerversionen: Neonbunt stilisierte Vortänzer zappeln frenetisch über den Bildschirm und animieren sofort zum Mitmachen. Der Spieler versucht die Moves der Profis nachzuahmen, so gut es eben geht. Perfektes Timing und akkurate Bewegungsabläufe sind dabei aber nebensächlich: Für Patzer gibt es keine Punktabzüge, der Spaß steht klar im Vordergrund.

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Ambitionierte Tänzer dürfte es allerdings stören, dass bei Fehlern kein Feedback kommt. Wer seine Fähigkeiten verbessern möchte, dem mangelt es einfach an hilfreichen Tipps. "Just Dance 3" ist zwar einsteigerfreundlich, erkauft das aber mit einem Mangel an Dauermotivation: Es bietet weder einen Karrieremodus noch freischaltbare Zusatzinhalte. Auch die Kinect-Steuerung funktioniert nicht immer einwandfrei: Mal wird eine Bewegung nicht richtig erkannt, mal wird sie fehlinterpretiert, dann aber oft zugunsten des Spielers. Gemütliche Naturen werden das ausnutzen, um mit wenig Aufwand hohe Punktzahlen zu erreichen.

Auch wenn es hier und da an der Präzision hapert: Eine Partyattraktion ist "Just Dance 3" allemal. Bis zu vier Spieler dürfen zeitgleich auf die Tanzfläche, ohne dass Kinect die Orientierung verliert. "Just Dance 3" bietet eine gelungene Mischung aus verschiedenen Musikstilen und Epochen: Das Spektrum reicht von Lenny Kravitz über Donna Summer bis zu aktuellen Hits von Rihanna, Katy Perry und Janelle Monáe. Leider ist nur die Hälfte der rund 50 Songs für den Mehrspieler-Modus geeignet. Eine gelungene Erweiterung ist der "Just-Create"-Modus: Hier kann man seine eigenen Tanzchoreografien entwickeln, aufnehmen und anderen Spielern zur Verfügung stellen – eine Funktion, die der Rivale "Dance Central 2" nicht bietet.

"Just Dance 3" für Xbox 360, PS3, Wii. Preis: 50 Euro. Keine Altersbeschränkung.

Dance Central 2

Der Vorgänger "Dance Central" gilt als bestes Kinect-Spiel der ersten Generation, und auch der Nachfolger "Dance Central 2" weiß sofort zu beeindrucken. Tänzer sehen ihre Bewegungen auf dem Bildschirm und können direkt korrigierend eingreifen, wenn ihnen ein – farblich markierter – Fehler unterläuft: Das hat einen hohen Lerneffekt. Jeder Song besteht aus einer bestimmten Anzahl unterschiedlicher Choreografieelemente, die als Piktogramme am Bildschirmrand eingeblendet werden. Insgesamt bietet "Dance Central 2" weit über 1500 verschiedene Moves, die sich samt und sonders im Tanzschulmodus trainieren lassen. Drei Schwierigkeitsgrade sorgen für die nötige Langzeitmotivation.

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Die größte Neuerung ist der Multiplayer-Modus: Nun dürfen zwei Spieler vor die Kinect-Kamera, um mit- oder gegeneinander zu tanzen. Im "Battle"-Modus erhält derjenige die Punkte, der die Figur als erster korrekt nachtanzt. Für Partys fehlt hier allerdings eine Shuffle-Funktion, mit der Songs nach dem Zufallsverfahren ausgewählt werden. Überhaupt ist "Dance Central 2" für spontane Tanzeinlagen nur bedingt geeignet, weil es schon zu Beginn recht hohe Ansprüche stellt. Im Einzelspieler-Modus bietet "Dance Central 2" eine unterhaltsame Rahmenhandlung, in deren Verlauf man gegen immer stärker werdende Dance-Crews antreten muss.

Grafisch unterscheidet sich "Dance Central 2" deutlich vom Konkurrenten "Just Dance 3": Es geht weniger grell und stilisiert zu, dafür wird mehr Wert auf atmosphärische Schauplätze gelegt. Die Figuren sind computeranimiert, bewegen sich aber erstaunlich flüssig und lebensecht. Das musikalische Spektrum ist deutlich enger als bei "Just Dance 3": Es dominieren Hip-Hop und R'n'B aus der Zeit nach der Jahrtausendwende. Auch die unvermeidliche Lady Gaga ("Bad Romance") und Deutschlands Grandprix-Sensation Lena ("Satellite") sind unter den rund 40 Interpreten. Wer möchte, kann auch die Songs aus der Vorgängerversion importieren – das allerdings kostet knapp drei Euro pro Stück. Trotz solcher Beutelschneidereien ist "Dance Central 2" das beste Tanzspiel auf dem Markt – vor allem deshalb, weil es die Tanzbewegungen sehr zuverlässig erkennt und auf den Bildschirm überträgt.

"Dance Central 2" für Xbox 360. Preis: 50 Euro. Keine Altersbeschränkung.

DanceStar Party

Sony hat mit "SingStar Dance" bereits eine sehr erfolgreiche Mischung aus Karaoke- und Tanzspiel vorgelegt. In "DanceStar Party" darf zwar auch per USB-Mikrofon gesungen werden, der Schwerpunkt liegt aber auf den Tanzeinlagen. Und genau hier hat das Spiel sein größtes Problem: Es erkennt die Bewegungen nur unzureichend und lässt sich kinderleicht austricksen. Die PlayStation-Eye-Kamera misst vor allem die Position des Move-Controllers, den Körper erfasst sie bestenfalls rudimentär. Das gibt dem Ganzen einen Hauch von Beliebigkeit, der den Spielspaß nachhaltig stört.

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Grafisch ist "DanceStar Party" durchaus vorzeigbar: Die stilisierten Figuren erinnern ein bisschen an Just Dance, ein bisschen auch an die Tänzer aus der iPod-Werbung. Im Hintergrund der virtuellen Tanzbühne laufen die Original-Musikvideos mit – eine nette Dreingabe. Leider bekommt man in "DanceStar Party" nicht angezeigt, was man falsch gemacht hat, die Trainingsoption "Tanzklasse" ist keine große Hilfe. Am Partymodus dürfen bis zu zwanzig Spieler teilnehmen, allerdings immer nur zwei Spieler gleichzeitig.

Ein Pluspunkt sind die zahlreichen Online-Funktionen: Zum Beispiel kann man eigene Choreografien hochladen oder Tanzeinlagen von der Community bewerten lassen. Die rund 40 Songs umfassende Tracklist reicht von Kool & The Gang über Los del Rio bis zu den Chemical Brothers. Im Vergleich zu den beiden Konkurrenztiteln gibt es aber kaum etwas, mit dem "DanceStar Party" punkten kann.

"DanceStar Party" für PS3. Preis: 30 Euro. Keine Altersbeschränkung.

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