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Medien: „Google will Supra-Staat errichten“

Springer-Chef Döpfner attackiert Netz-Konzern.

Der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, Mathias Döpfner, sieht die wachsende Macht des Internet-Konzerns Google mit Sorge. Google stelle ein „globales Netzmonopol“ dar, ohne dass es transparente und faire Kriterien im Umgang mit Wettbewerbern gebe, schrieb Döpfner in einem offenen Brief an Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt. Der Text wurde in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ veröffentlicht. Döpfner antwortet damit auf einen Gastbeitrag von Schmidt in der „FAZ“, in dem der Google-Manager bei den deutschen Verlagen für eine umfassende Zusammenarbeit geworben hatte. Schmidt hatte dabei mehrfach auf eine Partnerschaft mit dem Springer-Verlag zur automatisierten Werbevermarktung verwiesen.

Man könne die Kooperation zwischen Springer und Google „schizophren“ nennen, schrieb Döpfner. „Oder liberal.“ Oder, und das sei die Wahrheit: alternativlos. Springer kenne keine Alternative, die ansatzweise vergleichbare technologische Voraussetzungen zur automatisierten Werbevermarktung biete.

Döpfner wandte sich in dem Brief auch gegen den Umgang von Google mit den Angeboten der Konkurrenz, zu denen Tochtergesellschaften des Springer-Verlags zählen. Google weise eigene Produkte bei der Online-Suche besser aus als die der Wettbewerber. Die Europäische Kommission zeige sich diesem Problem nicht gewachsen. Google wolle einen „Supra-Staat“ errichten, seine Macht betreffe auch die Zukunft Europas. Döpfner räumte in seinem Beitrag ein, wie viele andere Medienhäuser „Angst vor Google“ zu haben. Man könne Google nicht vorwerfen, dass sie ihre Interessen bestmöglich vertreten, teilte Döpfner der Nachrichtenagentur dpa ferner mit. Dass die europäische Wettbewerbsbehörde „aus lauter Ratlosigkeit“ Google auf dem Weg zum globalen Netzmonopol gewähren lasse, sei inakzeptabel.dpa

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