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Medien: „Grand Prix“ will „Ostblock“ verhindern

NDR verändert auch deutschen Vorentscheid

Beim Eurovision Song Contest sollen die osteuropäischen Länder künftig weniger dominant auftreten können. Deshalb haben sich die 42 Teilnehmer sieben Monate vor dem nächsten Finale in Belgrad auf neue Regeln geeinigt: geplant sind zwei Halbfinals statt einem, ebenfalls soll eine Jury einberufen werden. Für das Finale gesetzt werden nicht mehr die zehn Erstplatzierten des Vorjahres, sondern nur noch das Siegerland – und wie bisher die vier größten Beitragszahler für den Wettbewerb, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien. „Das ist ein Versuch, das Finale ausgeglichener zu besetzen“, sagte der für den Grand Prix verantwortliche Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk (NDR), Manfred Witt in Hamburg. Der NDR will ebenfalls den deutschen Vorentscheid im Frühjahr 2008 umstrukturieren: Mit fünf statt drei Teilnehmern soll das musikalische Spektrum erweitert und so eine breitere Zuschauerschicht erreicht werden. Der Sender spreche derzeit mit den Plattenfirmen über geeignete Kandidaten.

Zuletzt lagen beim europäischen Finale 2007 in Helsinki auf den ersten zehn Plätzen einschließlich der serbischen Siegerin Marija Serifovic neun osteuropäische Kandidaten; im Halbfinale hatte sich kein westeuropäischer Qualifikant durchsetzen können. Traditionell starke Grand-Prix-Länder in Skandinavien und den Benelux-Staaten waren empört. Auch der deutsche Teilnehmer Roger Cicero hatte nur den 19. Platz erreicht.

Ob die neuen Regeln wirken, hängt laut Witt von der Auslosung der Halbfinals ab. Wenn die osteuropäischen Länder dabei auseinandergezogen werden, falle es nicht mehr so stark ins Gewicht, wenn diese sich gegenseitig Punkte gäben. In den beiden Halbfinals entscheiden weiterhin die Zuschauer der jeweiligen Teilnehmerländer per Telefonabstimmung über den Einzug ins Finale. Tsp

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