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Medien: Heidi-TV

Topmodel gesucht: Warum Pro7 mit seiner neuen Castingshow wenig falsch machen kann

„Für Andrea, 19, aus Bergisch Gladbach beginnt der erste Tag bei ,Germany’s next Topmodel’ mit dem schlimmsten Albtraum jeder Frau: Nur 15 Minuten Zeit für ein Top-Styling, und der Koffer lässt sich partout nicht öffnen! Muss die Schauwerbegestalterin etwa in einem geliehenen Kleid vor das berühmteste Kind ihrer Heimatstadt treten?“ In der ewigen Rangliste „Welcher Sender macht das reißerischste Presseheft?“ dürfte es Pro7 mit der Ankündigung für Heidi Klums „erste deutsche TV-Show“ weit nach vorne bringen. Dabei kann man es auch ganz einfach sagen: Topmodel sucht Nachfolgerin – unter diesem Motto haben sich über 11 000 Mädchen nach einem Senderaufruf beworben. 32 von ihnen treten heute Abend an, am Ende der ersten Show werden es nur noch zwölf sein, ganz am Ende: eine.

Schöne, junge Frauen, die alle nur den einen Wunsch haben, ein offenbar telegenes Topmodel mit zwölf Jahren Berufserfahrung sowie das in Castingsshows bewährte Jury-Prinzip von „Deutschland sucht den Superstar“ – nach diversen Showflopps und dem Abgang von Geschäftsführer Dejan Jocic dürfte Pro7 mit seiner Modelshow unter tätiger Mithilfe der „Bild“-Zeitung („Alexandras Knutsch-mich-Lippen und Vernasch-mich-Blick“) wenig verkehrt machen. Etwas mehr Marktanteil als sonst in der Primetime solle es schon sein. „Knapp im zweistelligen Bereich“, so eine Pro7-Sprecherin. Beim Privatsender ist man vom Erfolg der Show so überzeugt, dass auf Promo-Interviews mit der Frontfrau verzichtet wurde.

Viele fragen sich ja, was an Heidi Klum so reizvoll ist, besonders an ihren Moderationen. Viele wissen es nicht so genau. Fest steht wohl, dass Klum als „Allroundtalent im Showbiz überall mitmischt“ (Pro7-Heft), was immer das bedeuten mag. In Deutschland saß Heidi Klum bislang meistens auf der Couch bei „Wetten, dass…?“ oder lächelte mit ihrem Lebensgefährten Seal in der Yellow Press. Bei der ARD-Gala zur WM-Auslosung tanzte sie minutenlang mit Reinhold Beckmann. In New York hängen Großfotos der cleveren Geschäftsfrau“ aus Bergisch Gladbach an jeder Ecke. Dort hat Klum auch schon eine eigene TV-Show, „Project Runway“.

So gesehen musste „Germany’s next Topmodel“ ins deutsche Fernsehen kommen – mit Oberrichter Heidi Klum, zumal ein Abebben der Castingshow-Welle nicht in Sicht ist. Ihrer potenziellen Nachfolgerin, die sich über zehn Shows in diversen Tests, Catwalks und Outfits vor einer vierköpfigen Jury beweisen muss, um am Ende ein Titelfoto bei „Cosmopolitan“ und einen Profi-Model-Vertrag zu bekommen, empfiehlt Klum: „Brillantes Aussehen reicht nicht, um zu gewinnen. Das Auftreten, die Bewegungen, die Persönlichkeit und die Ausstrahlung sind genauso wichtig. Außerdem zählen Selbstbewusstsein und Köpfchen.“ Und dass der Koffer mit dem schicken Kleid und dem Top-Styling rechtzeitig aufgeht.

„Germany’s next Topmodel“, Pro7,

20 Uhr 15

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