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Ex-Verfassungsrichter Udo di Fabio (links) und Claus Kleber am Dienstag im "heute-journal"

© Tsp

"heute-journal"-Gespräch zu ARD-"Terror": Claus Kleber hätte gerne Stunden Zeit gehabt für di Fabio

Nach 7:15 Minuten muss der "heute-journal"-Moderator ein Interview mit Ex-Verfassungsrichter Udo di Fabio abbrechen. Schade. Ein Kommentar.

Mit dem Kompliment „Chapeau“ an die ARD-Kollegen begann Claus Kleber Dienstagabend das „heute-journal“. Der Ausdruck der Hochachtung galt dem Erfolg des als Fernsehspiel inszenierten Bühnenstücks „Terror“ von Ferdinand von Schirach, gesendet im Ersten am Montagabend, verfolgt von fast sieben Millionen Zuschauern, von denen sich dann auch noch mehr als 600.000 an einem Online-Voting beteiligten.

Respekt vor Claus Kleber, der den Mut hatte, die wichtigste Nachrichtensendung des eigenen Programms so zu eröffnen. Dass am Ende beim Zuschauer dann dennoch Zorn oder Unverständnis aufkommen konnte, lag wiederum an Anchorman Claus Kleber: Er unterbrach ein Interview mit Udo di Fabio, dem früheren Präsidenten des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichtes. Dessen Erster Senat hatte 2006 ein Gesetz für verfassungswidrig erklärt, das im Falle einer terroristischen Flugzeugentführung im Stile von 9/11 der Bundeswehr erlaubt hätte, die Maschine abzuschießen.

Das Interview war ein Glücksfall, Udo di Fabio ein hochkonzentrierter Gesprächspartner, dem man – wie Claus Kleber selbst befand – stundenlang hätte zuhören können. Aber es waren eben Nachrichten, und irgendwann sagte Kleber: Stopp.
Die Ablaufkontrolle zeigt: Das Interview dauerte 7:15 Minuten. Wahrscheinlich musste Claus Kleber, der dem Thema 13 Minuten gewidmet hatte, wirklich unterbrechen. Schade dennoch. Das Thema wäre mehr, es wäre einen Brennpunkt wert gewesen.

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