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Medien: Ich, die Edelmarke

Christiansen erklärt ihren Erfolg

Der Vorwurf kommt fast immer, wenn es um Sabine Christiansen geht. Diesmal formulierte ihn ein Mann aus dem Publikum: „Friedman“, sagte der, verfolge doch eher einen „aggressiven Journalismus“. Sie, Christiansen, dagegen hake bei Politikern oftmals nicht nach. „Ein Mann muss tun, was er tun muss. Eine Frau muss das nicht“, antwortete Christiansen lächelnd, wenn auch ein wenig schnippisch. Sie frage sehr wohl nach – doch nur an Stellen, an denen es sich auch lohne. Nächste Frage, bitte.

Es sollte der einzige Anflug von Kritik an Sabine Christiansen bleiben, am Montagabend beim Medien Dialog Berlin. Da stand sie, beide Unterarme aufs Rednerpult gestützt. Sehr selbstbewusst. Vor ihr saßen, hockten, standen etwa 500 Zuschauer. So viele waren noch nie zu einer Veranstaltung des Medien Dialogs gekommen. Thema: Christiansen, die Erfolgsgeschichte. Der offizielle Titel lautete: „Politischer Talk in Zeiten des Boulevards“.

„Anfangs, erzählte Christiansen, habe sie sich nicht damit „wohl gefühlt“, dass ihre Talkshow ihren Namen trug. Heute sei das ja üblich. „Maischberger“, „Friedman“ – fast immer sollen die Namen der Moderatoren Glaubwürdigkeit verbürgen. Aber um aus einer Talkshow eine erfolgreiche Marke zu machen, reiche das ModeratorenGesicht nicht aus. Auch die Regie, die Studio-Dekoration müssten einzigartig sein. Christiansen erklärt an einem Beispiel, wie sehr sie sich um die Marke „Christiansen“ sorgt. Als die Moderation des Kanzler-Duells an sie herangetragen wurde, hätten sie diskutiert: Könnte das Duell mit seinen übertrieben vielen Regeln der wöchentlichen Sendung schaden? Es hat ihr nicht geschadet. Bald bekommt die Marke eine Tochter: Die Christiansen-Firma TV21 produziert eine Talkshow mit Gregor Gysi und Lothar Späth für den MDR. nol

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