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Huawei aus China stellt in Berlin seine erste Smartwatch vor. Sie kostet zwischen 400 und 800 Euro und orientiert sich an traditionellen Schweizer Uhren.

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Smartwatches und Ultra-HD: Das sind die Neuheiten der Ifa 2015

Ultra-HD erreicht Smartphones, Notebooks werden noch schneller und Smartwatches erobern den Massenmarkt. Die Neuigkeiten der Ifa im Überblick.

Die großen Veränderungen liegen bei der Ifa 2015, die von Freitag bis Mittwoch in Berlin stattfindet, im Kleinen. Vor allem dem Auge wird viel geboten. Nachdem Samsung seine neuen Smartphone-Spitzenmodelle Galaxy S6+ und S6 Edge+ bereits vor der Ifa präsentiert hat und die Apple-Fans noch bis zum nächsten Mittwoch auf die neuen iPhone-Modelle warten müssen, nutzt Sony die Ifa-Bühne für die Vorstellung seines Smartphone- Flaggschiffs Xperia Z5 Premium.

Dessen 5,5-Zoll-Display verfügt über eine Ultra-HD-Auflösung und bietet damit genauso viele Bildpunkte wie die Groß-Fernseher der neuesten Generation. Die Kamera des Smartphones schießt Fotos mit einer beachtlichen Auflösung von 23 Megapixeln. Die reibungslose Verarbeitung der Daten stellt ein Achtkern-Prozessor sicher. Wasser- und staubdicht ist das gerade einmal 7,8 Millimeter dünne Z5 Premium, das im November für rund 800 Euro auf den Markt kommen soll, auch noch.

Überhaupt: Wenn es eine gemeinsame Klammer für viele Entwicklungen im Markt für Consumer Electronics gibt, dann ist das Ultra-HD oder wahlweise 4K, wie die Technik auch genannt wird. Um die Kunden von den Vorzügen des ultra-hochauflösenden Fernsehens zu überzeugen, setzen viele Hersteller zusätzlich auf die HDR-Technik. Die drei Buchstaben stehen für High Dynamic Range.

Auf Ultra-HD-Fernsehern mit HDR sollen die Bilder nicht nur schärfer, sondern zudem noch viel lebendiger wirken. So wollen Firmen wie Panasonic, Samsung oder Sony potenziellen Interessenten die Kaufentscheidung erleichtern. In den USA hat der Ultra-HD/HDR-Zug bereits Fahrt aufgenommen, für Europa wird mit dem großen Durchbruch der Technik allerdings erst zu Olympia 2020 gerechnet.

Das Xperia Z5 Premium von Sony ist das erste Ultra-HD-Smartphone.
Das Xperia Z5 Premium von Sony ist das erste Ultra-HD-Smartphone.

© REUTERS

Das superscharfe Fernsehen der Zukunft soll auch der etwas erlahmten Computerindustrie neuen Schwung verleihen, vor allem nach Veröffentlichung von Microsofts neuem Betriebssystem Windows 10. Das Stichwort heißt Skylake, so lautet der Codename für die neueste Chipgeneration von Intel. Vor allem Notebooks soll Skylake Dampf machen. Der Leistungszuwachs um das Zweieinhalbfache im Vergleich zu einem Notebook von 2010 wirkt zwar beinahe unspektakulär.

Deutlich wird der Sprung aber beim Blick auf die Grafikleistung, die um den Faktor 30 gestiegen ist – und das bei einer dreimal längeren Akku-Reichweite. Zum Design neuer Skylake-Computer und Notebooks gehören Ultra-HD-Ausgänge sowie mehrere Schnittstellen mit USB 3.1 und dem neuen USB-C-Stecker. Die Daten können damit gegenüber USB 3.0 doppelt so schnell fließen.

Ultra-HD-Qualität auf Notebooks

Auf der IFA sind nun Laptops mit der sechsten Generation von Intels Core-Chips zu sehen. Das Notebook Akoya S3401 von Medion packt den Skylake-Prozessor in ein schlankes Aluminiumgehäuse mit 1,5 Kilogramm Gewicht. Das QHD+-Display hat eine Auflösung von 3200 zu 1800 Bildpunkten. Je nach Ausstattung soll das Akoya ab 900 Euro kosten, wenn es im vierten Quartal in den Handel kommt. Gigabyte kombiniert die Skylakes mit Nvidias GTX-Gaming-Grafikchips.

Toshiba setzt auf hohe Auflösung bei kleiner Baugröße. Das Satellite Radius 12 (12,5 Zoll Bildschirmgröße) kommt mit 4K-Auflösung und einem 360-Grad-Displayscharnier für fünf verschiedene Nutzungsmodi – von Notebook bis Tablet. Markteinführung ist laut Toshiba bis zum Ende des Jahres, Preise wurden nicht genannt.

Selfie-Roboter. Die Terratec-Geräte behalten den Nutzer im Blick.
Selfie-Roboter. Die Terratec-Geräte behalten den Nutzer im Blick.

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Mitunter zählt jedoch nicht höchste Leistung und Auflösung, manchmal sollen Computer besonders klein sein – wie der VivoStick PC von Asus. Der Kleinst-PC wird wie die Konkurrenzangebote unter anderem von Intel und Lenovo direkt in den HDMI-Eingang eines Fernsehers gesteckt und per W-Lan mit dem Internet verbunden. Auch Tastatur und Maus werden schnurlos angeschlossen. Allzu viel Leistung sollte man von den Minis allerdings nicht erwarten. Immerhin läuft Windows 10 auf dem Stick. Noch gibt es von Asus weder einen Preis noch ein Verfügbarkeitsdatum für den VivoPC-Stick.

Für gute Verbindungen ins Internet steht der Berliner Router-Hersteller AVM. Für besseren Empfang auch in größeren Wohnungen oder in Mehretagenhäusern soll zum Beispiel der neue Fritz!Wlan-Repeater 1160 mit Dual W-Lan AC+N sorgen, den AVM auf der Ifa zeigt.

Neu bei Tablets: Das Gaming-Tablet Predator 8 von Acer. Der Full-HD-Bildschirm hat besonders satte Farben, zudem lässt sich der Touchscreen durch eine größere Anzahl von Sensoren präziser steuern. Der Predator verfügt über vier Frontlautsprecher und haptisches Feedback für das richtige Spiele-Feeling. Das Tablet gibt es ab Oktober für 350 Euro.

Noch lange nicht am Ende ist die Entwicklung bei Wearables, also von Computertechnik, die man am Körper trägt. Der niederländische Hersteller von Navigationsgeräten TomTom stellte am Donnerstag seine neuen smarten Sportuhren vor. Die TomTom Spark GPS Fitness Uhr enthält neben Fitness-, Cardio- und GPS-Trackern zugleich einen MP3-Player, so dass man beim Sport auf sein Smartphone verzichten kann. Die Musik wird dabei per Bluetooth an passende Kopfhörer geschickt. Preis 250 Euro.

Zahlreiche Hersteller wie Samsung, Huawei, LG, Lenovo oder Asus präsentieren auf der IFA ebenfalls die neusten Modelle ihrer Smartwatches. Samsung zeigt die Gear S2, bei der sich der Smartphone-Marktführer erstmals für ein rundes Display entschied, Die Nutzer können es nach 26 integrierten Vorlagen selbst entwerfen. Für den Zugang zu Apps wie Kalender und E-Mail oder Online-Netzwerken ließ sich Samsung etwas Besonderes einfallen: Man steuert sie über einen Ring wie bei einer Taucheruhr am Display-Rand an.

Die zweite Generation der Lenovo-Smartwatch Moto 360 gibt es in zwei Größen für Männer, einer Version speziell für Frauen sowie einer Sport-Variante mit einem eingebauten GPS-Chip. Der IT-Branchenverband Bitkom erwartet für Smartwatches in diesem Jahr in Deutschland ein Absatzwachstum von 348 Prozent auf 645 000 Stück und einen Umsatzzuwachs von 566 Prozent auf 169,2 Millionen Euro. 

Andere Neuigkeiten fallen dagegen eher in die Kategorie putzig-nützlich: Terratec zeigt zwei Mini-Roboter, die den Nutzer automatisch mit der Smartphone-Kamera verfolgen, so dass immer das perfekte Selfie geschossen werden kann. Das kleinere Modell heißt „Roobinho“ und kostet 100 Euro, der größere Selfie-Automatik „Roobi“. Für 200 Euro gehört zu diesem Modell eine Fernbedienung mit einem integriertem Sensor. Wird der Sensor am Halsband des Hundes befestigt, läuft der Selfie-Roboter dem Vierbeiner hinterher. (mit dpa)

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