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Medien: Im Namen der Made

RTL startet heute Abend „Fear Factor“, eine Variante der Dschungelshow

Von Barbara Nolte

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Made zum Maskottchen von RTL wird.

Insektenfreunde kommen heute Abend wieder auf ihre Kosten, wenn der Kölner Sender die Show „Fear Factor“ startet. Die Mitwirkenden: Maden, Larven, Schlangen, Sonja Zietlow. Sonja Zietlow stülpt den diesmal unprominenten Kandidaten dieselben Plexiglas-Terrarien über den Kopf, aus denen bereits Daniel Küblböck und Costa Cordalis angsterfüllt herausgeblickt haben. „Julia, und jetzt kommt deine Begleitung“, sagt sie, während ihr Gehilfe Krebse über der Kandidatin auskippt. Es ist entwürdigend. Doch, anders als bei der Dschungelshow, wird es wohl keinen mehr aufregen.

Das Konzept der Show: Die Kandidaten müssen Mutproben bestehen. Zum Beispiel mit einem Fahrrad von einem Hausdach springen oder zusammen mit Schlangen in einem Sarg liegen. Der Unerschrockenste bekommt 25 000 Euro. Es geht um Angst, Ekel, Schadenfreude, und man fragt sich, ob Schadenfreude nicht auch mal langweilig wird. Mehr ist zu „Fear Factor“ nicht zu sagen. Die Show ist wirklich sehr flach.

Bemerkenswert ist noch, dass sich das Format in 70 Länder verkauft hat und fast überall sehr gut läuft. Der Maden-Humor scheint weltumspannend zu sein. RTL ließ die Sendung erstmal in der Schublade liegen. Die Werbekunden waren in Deutschland lange Garanten dafür, dass der allergrößte Trash nicht gezeigt wurde: Sie wollten für ihre Produkte nicht zwischen Schleim und Würmer- Spielchen werben. RTL hatte die Dschungelshow deshalb vorsichtshalber in den Januar gelegt, einen bei der Werbung schwachen Monat. Als der Marktanteil der Sendung bei 33 Prozent lag, stiegen die Werbekunden trotzdem ein.

„Fear Factor“, 21 Uhr 15, RTL

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